Das Dorotheum in Wien setzt bei seiner Auktion „Moderne Kunst“ anregende Verbindungslinien  
„Auch wenn die Wahrheit zunichte gemacht wird, wird sie doch immer wieder ans Licht kommen und nach den vielen Jahren des Schweigens ist mir bewusst geworden, dass dieses Schweigen nun gebrochen werden muss. Die Welt muss die Wahrheit über das Leben meines Mannes erfahren, über seine Hoffnung, seine harte Arbeit, seine Aufrichtigkeit und den schrecklichen Verrat. Rudolf Bauer, Künstler großen Geistes, Autor mit Vision, ein Meisterdenker, Rudolf Bauer!“ Diese Zeilen schrieb seine Frau Louise Bauer 1954 ein Jahr nach den Tod des Künstlers. Auch heute noch tut sich Rudolf Bauer im Reigen der großen Abstrakten des frühen 20. Jahrhunderts schwer. Namen wie Kandinsky, Moholy-Nagy oder Rodtschenko sind da bei weitem geläufiger. Doch gehörte Bauer zur damaligen deutschen Avantgarde, gründete 1930 „Das Geistreich“, ein Museum in Berlin, das sich ausschließlich der ungegenständlichen Kunst widmete und 1939 von den Nazis geschlossen wurde, war Chefeinkäufer für Solomon R. Guggenheim und sollte in dessen „Museum of Non-Objective Art“ einen prominenten Platz einnehmen. Doch nach dem Tod Guggenheims im Jahr 1949 verwarfen die Erben dessen Vision, und die nichtgegenständliche Kunst wurde eingelagert. Bauers Werk blieb danach so gut wie ungesehen. Erst seit den 1970er Jahren wurde es mit Ausstellungen in Galerien und Museen wieder gewürdigt. ...mehr  |