Spitzenergebnisse bei Neumeister: Die Sonderauktion mit Gemälden des späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhunderts aus der ehemaligen Sammlung Georg Schäfer fand großen Zulauf  
Schön, intelligent und fürsorglich – so portraitierte der Mailänder Maler Andrea Appiani d.Ä. Auguste de Beauharnais mit ihren Töchtern Josephine und Eugene im Jahr 1809. Die Vizekönigin von Italien erteilte ihm den Auftrag, ein Gemälde für ihren Gemahl Eugène de Beauharnais, den Stiefsohn Napoleon Bonapartes, als Geburtstagsgeschenk zu malen. Als einer der wichtigsten Interpreten des französischen Klassizismus und der neuen Ikonografie in der Portraitkunst stellte Appiani auch bei der ältesten Tochter des bayrischen Königs Maximilian I. ihre individuellen Wesensmerkmale heraus. In einer privaten Stube eingefunden, versammelt die Staatsdame mit lieblichen Gesichtszügen ihre zwei Töchter im Kleinkindalter um eine aufgestellte Landkarte. Die zweijährige Josephine deutet auf die Stadt Raab in Ungarn, wo die napoleonischen Truppen unter Führung Beauharnais’ am 14. Juni 1809 den österreichischen Gegner besiegten. Das kostbare, mit goldenen Applikationen ausgestattete rote Empirekleid der Adeligen fällt weich auf den Boden und unterstreicht die Erhabenheit der Dargestellten trotz intimer, mütterlicher Atmosphäre. Wie der beschenkte Gemahl Eugène sich einst überschwänglich über das Bildnis freute, so fand auch das Auktionspublikum bei Neumeister großen Gefallen an der Vereinigung von Privatheit und politischer Tragweite und hob das Gemälde auf unerwartete 240.000 Euro. Eigentlich standen nur 35.000 bis 40.000 Euro auf dem Etikett, und mit diesem Wert ist Auguste de Beauharnais nun auf Platz 3 im Auktionsranking Appianis geklettert. ...mehr  |