Zeitgenössische Kunst stieß bei Christie’s in London auf ein spendables Publikum  
Eine über neunzigprozentige Zuschlagsquote – das ist ein Wert, von dem die meisten Auktionshäuser in der Welt wohl nur träumen können. Für Christie’s in London ist das dagegen fast ein Normalwert, dennoch war die Versteigerung zeitgenössischer Kunst am 18. Oktober nur eine kleine Sensation. Zwar übertrafen die Gesamtumsätze von knapp 27,8 Millionen Pfund für die allgemeine und 26,8 Millionen Pfund für die Italiener – immerhin das beste Ergebnis in dieser Sparte – diejenigen von Sotheby’s einen Tag zuvor, auch konnten mehr Millionenwerte und Auktionsrekorde erzielt werden. Über 2,6 Millionen Pfund für Alberto Burris „Sacco“ kam man aber nicht hinaus. Die zusammengenähten, braunen Sackfetzen von 1953, die als abstrakte, fast zeichnerische Komposition, aber auch als Erinnerung an Burris Kriegserfahrungen gelesen werden können, waren mit 1,8 bis 2,5 Millionen Pfund bewertet. Mit Glenn Brown, der bei Sotheby’s mit 3,1 Millionen Pfund den Höchstpreis generiert hatte, verbuchte Christie’s nur 2 Millionen Pfund. Das war die untere Schätzung von „Böcklin’s Tomb“ aus dem Jahr 1998, einer großformatigen Weltraumodyssee mit mehreren im Blau des Alls dahindriftenden Welten nach Chris Foss’ „Floating Cities“ von 1981. ...mehr  |