Kunst und Antiquitäten bei Fischer in Luzern  
Eigentlich hieß sie Yvonne Marguerite Poiraudeau, und ihre bisherige Lebensgeschichte war nicht gerade glücklich verlaufen: Die gerade einmal 21jährige Tochter eines Zuhälters, der seiner eigenen Hand zum Opfer gefallen war, hatte selbst schon einen Selbstmordversuch hinter sich. Auf dem Montparnasse ging sie der Prostitution nach, verkehrte auch sonst in zwielichtigem Milieu, saß 1960 kurze Zeit im Gefängnis – und angelte sich eines Tages einen besonders großen Fisch: Alberto Giacometti, der sie bereits im Oktober 1959 kennengelernt hatte, erlag heillos dem Charme der jungen Frau, steckte Unsummen in ihren aufwendigen Lebensstil, hatte aber selten auch ein solch geduldiges Modell wie „Caroline“ – so der Name, den sie sich verliehen hatte. Zahlreiche Gemälde entstanden in den folgenden Jahren, doch nur zu einer einzigen Skulptur brachte der Künstler die Kraft auf. Ein Exemplar dieser „Buste de Caroline“, die 1961 sechsmal in Bronze ausgeführt wurde, hat das Luzerner Auktionshaus Fischer in seiner Versteigerung moderner und zeitgenössischer Kunst im Programm. Schätzpreis: 3 bis 5 Millionen Franken. ...mehr  |