In der Fotografieauktion bei Lempertz in Köln waren vor allem die Klassiker und bekannte Namen gefragt  
Sie war eine der schillerndsten und extravagantesten Damen der europäischen High Society zu Beginn des 20sten Jahrhundert: Luisa Casati Stampa di Soncino, Marchesa di Roma. Sie war schön, gebildet und intelligent, modebewusst, exzentrisch, skandalumwittert und verschwenderisch und muss auf die Männerwelt einen unbeschreiblichen Reiz ausgeübt haben. Nach dem frühen Tod ihres Vaters, des wohlhabenden Textilfabrikanten Alberto Amman, galt sie als eine der reichsten Frauen Italiens. Mit 19 Jahren heiratete sie 1900 den Marchese Camillo Casati, was sie nicht abhielt, schon 1903 eine langjährige Affäre mit Gabriele D’Annunzio einzugehen. Als Muse, Kunstmäzenin und Modeikone reiste sie durch Europa, fand schnell Anschluss an die Aristokratie und den Geldadel in London, Paris, Venedig, Rom und München und nannte viele Künstler ihre Freunde. Ihre Bankette, Bälle, Gartenparties, Fuchsjagden und Kostümfeste waren berühmt, füllten die Klatschsspalten der Gazetten und leerten ihre Kassen. Gemäß ihrem Wahlspruch „Ich möchte ein lebendes Kunstwerk sein“ hielt Man Ray im Juli 1935 Luisa Casati bei einem Kostümball des Grafen Etienne de Beaumont fest. Sein Foto zeigt sie als mondäne Gestalt mit langer Robe vor zwei aus Pappe ausgeschnittenen, lebensgroßen Pferden in einer Art Manege. Hier inszenierte sich die Casati als die von ihr bewunderte Kaiserin Elisabeth von Österreich mit deren Pferden Flick und Flock. ...mehr  |