In Fischers Glasauktion in Heilbronn zeigte sich das Publikum wählerisch: Bei Interesse schlug es beherzt zu, ließ dafür aber einige teure Stücke liegen  
Glas begleitet Michael Glancy seit langem. Als Zwanzigjähriger begann er, mit dem Material zu arbeiten, und erhielt 1973 seinen ersten Bachelor of Fine Arts an der Universität Denver, dem 1977 ein zweiter im Fach Skulptur an der Rhode Island School of Design folgte. Dort beendete Glancy dann auch 1980 sein Studium mit dem Master of Fine Arts im Bereich Glasgestaltung bei Dale Chihuly. Aus dieser Ausbildung heraus lässt sich sein Werk erfassen: Glas ist für Glancy nicht nur Material für Alltagsgegenstände wie Pokale oder Vasen, sondern Stoff für skulpturales Schaffen, etwa bei dem „Oscillating Echo Cipher“ von 2002. Ein rundes Netz aus Kupfer, in eine quadratische farblose Glasplatte eingelassen, bildet das Fundament für ein Vasenobjekt. Dieses besteht aus einer Kugel mit einer violetten Kassettierung, die sich aus der sie radial betonenden Raumstruktur erhebt. Die prunkvolle und trotzdem elegante Erscheinung dieses Gefüges verlockte die Kunden des Auktionshauses Fischer, die obere Taxe von 16.000 Euro um 10.000 Euro zu überbieten. Bei seinem vergleichbaren, aber schon knapp 20 Jahre älteren Objekt „Fractured Triskelion“ kamen die anvisierten 5.500 Euro zusammen. ...mehr  |