Zwei Wochen später als geplant begeht das Wiener Auktionshaus Im Kinsky mit einer reichen Auswahl an Kunst der Moderne und Zeitgenossen sowie des Kunsthandwerks seine Weihnachtsversteigerung. Beherrschend sind die Österreicher, aber auch internationale Künstler melden sich zu Wort  
Als „Verhüllungskünstler“ ist der Ende Mai verstorbene Bulgare Christo Vladimirov Javacheff in die jüngere Kunstgeschichte eingegangen. Zusammen mit seiner Frau Jeanne-Claude schienen keine Landschaft und keine Architektur zu groß, um sie zu ihrem Projekt zu machen. Doch beiden ging es nicht nur um spektakuläre Medienereignisse, sondern auch darum, Kunst mitten in die Gesellschaft und Politik zu tragen: Nicht allzu oft dürfte etwa der Deutsche Bundestag, wie bei der Verhüllung des Reichstags im 1995, als höchste Instanz über Kunstfragen abgestimmt haben. Visionen, die dem Künstlerpaar sicher eine Menge Geduld, Vorplanung, Verwaltungsarbeit und gleichfalls viel Geld abverlangt haben. In der Entwurfsphase fertigte Christo dafür Zeichnungen, Skizzen, Drucke und Fotos an, um mit deren Verkauf seine Vorhaben zu finanzieren. Ein einzigartiges Stück entstand so für die Überspannung eines zehn Kilometer langen Abschnitts des Arkansas River zwischen Canon City und Salida im US-Bundesstaat Colorado. In der zweiteiligen Skizze für das Projekt „Over the river“, das Christo und Jeanne-Claude bereits 1992 begannen und 2017 gescheitert an Genehmigungen endgültig aufgaben, fügte er zwei kleine Fotografien sowie eine topografische Karte des Flussbetts und die künstlerische Darstellung der Überspannung desselben mit schwebenden, silbrigblau glänzenden Gewebebahnen zusammen. Christos Vorarbeit von 1994 soll nun Im Kinsky 350.000 bis 550.000 Euro kosten. ...mehr  |