Ketterer wartet in München bei der modernen und zeitgenössischen Kunst mit musealer Qualität auf Millionenniveau auf, gibt aber auch jüngeren günstigeren Werken eine Chance  
Als „Klassiker des 20. Jahrhunderts“ stellt das Münchner Auktionshaus Ketterer die Offerten seiner großen Vorweihnachtsversteigerung vor und spielt damit auf ihre teils museale Qualität an. Eine solche kann man etwa Emil Noldes gut einen Meter breitem Ölbild „Herbstwolken. Friesland“ zubilligen, in dem der norddeutsche Künstler 1929 die Naturdarstellung bis an die Grenzen der Abstraktion führte. Mehrmals, vor allem in den 1950er Jahren, war die Leinwand mit ihren schwarzen Wolken vor blauem Himmel, die in der Abendsonne dann doch teils orangerot aufglühen, in Ausstellungen zu sehen. Geadelt wird sie außerdem durch ihre Provenienz, gehörte sie doch seit 1941 dem 1985 verstorbenen Schokoladenfabrikanten Bernhard Sprengel, dessen großartige Privatsammlung moderner Kunst den Grundstock des Sprengel Museums in Hannover bildet. Durch eine familiäre Schenkung gelangte das Nolde-Bild in hessischen Privatbesitz, aus der es jetzt für 1,2 bis 1,5 Millionen Euro als Hauptlos der Versteigerung unter den Hammer kommt. ...mehr  |