Nicht alles lief rund, als Sotheby’s in New York die Kunst des Impressionismus und der Moderne aufrief. Doch es gab wenigstens den höchsten Preis in der Geschichte des Auktionshauses  
Sie hätte es machen sollen: Amedeo Modiglianis „Nu couché (sur la côté gauche)“ aus dem Jahr 1917 war mit der bisher einmaligen Schätzung von 150 Millionen Dollar bei Sotheby’s angetreten und versuchte ihrer Konkurrentin, der „Nu couché“ von 1917/18, für die der chinesische Milliardär Liu Yiqian im November 2015 bei Christie’s 152 Millionen Dollar ausgab, den Rang abzulaufen. Doch daraus wurde nichts. Trotz fulminanter Katalogaufmachung, guter Provenienz und reicher Ausstellungshistorie stoppten die Gebote in der Abendauktion mit Impressionismus und Moderne für den größten Akt, den Modigliani je gemalt, schon bei 139 Millionen Dollar. Dem Verkäufer, der das Werk im Jahr 2003 für netto 24 Millionen Dollar erworben hatte und nun über 100 Millionen Dollar Gewinn macht, hatte Sotheby’s eine Garantie gegeben. Gott sei Dank lag für dieses riskante Geschäft auch ein unwiderrufliches Gebot vor, das Sotheby’s wohl nicht in zu arge Bedrängnis gebracht hat. Zumindest sind die 157,2 Millionen Dollar, die der sinnlich blickende Rückenakt mit Aufgeld auf sich häufen konnte, der höchste Preis, der bisher bei Sotheby’s bewilligt wurde, und nimmt nun Platz 4 der teuersten Kunstwerke auf Auktionen hinter Leonardo da Vincis „Salvator Mundi“, Picassos „Les femmes d’Alger“ und der eignen Modigliani-Rivalin ein. ...mehr  |