Die Zeitgenossen im Dorotheum schlugen sich wacker: Bekannte Bestseller wie Paolo Scheggi, Georg Baselitz oder Heinz Mack erzielten Bestpreise. Doch es war eine Arbeit der CoBrA-Gruppe, die den höchsten Zuschlag des Abends erhielt  
Besonders die fantastisch-abstrakten Arbeiten der avantgardistischen CoBrA-Gruppe waren bei der Zeitgenössischen Kunst im Dorotheum gefragt. Darunter befand sich Asger Jorns expressives Ölbild „Brokigt brak – Patchy quarrel“, das mit 380.000 Euro zum teuersten Objekt des Abends avancierte. Das 1964 entstandene Werk aus ungestümen Gestalten ist ein lebendiges Beispiel für eine Reihe von Arbeiten aus diesem Kreis, der 1948 als Reaktion auf den Zweiten Weltkrieg gegründet und vier Jahre später bereits wieder aufgelöst wurde. Für die charakteristische, schön-hässliche, farbenfrohe Leinwand, die sich an der Bildsprache kleiner Kinder orientiert, waren eigentlich nur 150.000 bis 200.000 Euro vorgesehen. Aus dem Gründungsjahr stammen die in kraftvollen Pinselstrichen gemalten „Bicyclistes“ des holländischen Kollegen Corneille. Er porträtiert stark abstrahierte Fahrräder mit ihren Fahrern und seltsamen Tieren vor giftgrünem Hintergrund, was zu einem Anstieg von 55.000 Euro auf überraschende 100.000 Euro führte. Und auch die unheimlichen Vogelgestalten aus bunten, zum Relief gespachtelten Farbmassen von Landsmann Karel Appel fanden für 54.000 Euro respektive 40.000 Euro im Rahmen ihrer Schätzungen neue Besitzer. ...mehr  |