Alte Meister bei Sotheby’s in New York  
Einfach hat es der Reiter den Experten bei Sotheby’s nicht gemacht. Lange galt die Leinwand mit der Rückenfigur, die sich auf einem Pferd zum Betrachter umwendet und ihn fixiert, als Gemälde in der Nachfolge Anthonis van Dycks. Bei der letzten Restaurierung wurden dann aber die Übermalungen in der Kleidung des Reiters und die ebenfalls später hinzugefügte stimmungsvolle Talsenke entfernt. Zum Vorschein kam dann zwar nur eine Studie, die aber ihre malerischen Qualitäten offenbarte. So tauchte schnell der Name Peter Paul Rubens auf, den dann schließlich Ben van Beneden, Direktor des Rubenshuis in Antwerpen, und sein Kollege Arnout Balis vom Rubenianum nach eingehender Untersuchung der Leinwand bestätigten. Sie datierten die Neuentdeckung in die frühen 1610er Jahre, als Rubens eine Reihe von Pferde- und Reiterstudien anfertigte, die ihm und seinen Werkstattmitarbeitern als Vorlagen für seine Portraits dienten. Jetzt avancierte die Reiterstudie zum Toplos der Auktion „Master Paintings & Sculpture“ bei Sotheby’s in New York. Mit dem Zuschlag bei 4,3 Millionen Dollar vervierfachte sie ihre Erwartung. Bei Christie’s in Amsterdam hatte das Gemälde in seinem alten Zustand und mit alter Zuschreibung 2015 nur 10.000 Euro gekostet. ...mehr  |