Lempertz in Köln überspringt mit seiner Moderne-Auktion die Millionengrenze  
Mit geschlossenen Augen, in sich gekehrt steht es da, das „Mädchen in Südwester“, das Ernst Ludwig Kirchner auf seiner geliebten Ostseeinsel Fehmarn einfing. Hierhin zog sich der Expressionist gerne für die Urlaubsfrische zurück, so auch im Sommer 1912, und schuf dort Werke „von absoluter Reife“, wie er im Dezember desselben Jahres an seinen Gönner Gustav Schiefler schrieb. Begleitet hat ihn damals die Berliner Tänzerin Erna Schilling, die Kirchner als Muse, Modell und Lebensgefährtin zugleich zur Seite stand. Sie ist wohl die junge Frau, die mit auffälliger Kappe vor der unruhigen See und dem Leuchtturm am violett-rosafarbenem Strand steht. Und sie dominierte die Auktion mit moderner Kunst bei Lempertz in Köln. Ein Bieter am Telefon übernahm das farbintensive Gemälde zur unteren Schätzung von 1,3 Millionen Euro und platzierte es damit nach Grisebach- und Bassenge-Material auf Rang vier der teuersten Werte im deutschen Auktionsmarktjahr 2016. ...mehr  |