Kleiner, kompakter, aber nicht minder hochkarätig. Die Highlights – Internationale Kunstmesse München trotzen Corona und eröffneten gestern unter großem Publikumszuspruch ihre elfte Ausgabe  
Wenn das Fieberthermometer am Einlass der Münchner Highlights unter 37,5 Grad Celsius bleibt, ist der Weg frei in ein Kunstparadies, wie wir es für eine gefühlte Ewigkeit bereits vermisst haben. Gestern eröffnete in den Bronzesälen der Residenz unter strikten Hygienemaßnahmen die anspruchsvollste Kunst- und Antiquitätenmesse Deutschlands. Gleich im Entre, zwischen den Marmorsäulen des Spätrenaissancebaus, demonstrieren vier hochkarätig bestückte Stände, dass man in Zeiten wie diesen die Highlights braucht: Als kulturellen Esprit, aber auch aus geschäftlichen Gründen. Was die Kunsthandlung Böhler aus Starnberg hier an Plastiken und Skulpturen der Gotik und des Frühbarock auffährt, ist in London und New York ebenso begehrt wie in München. Florian Eitle-Böhlers grandiose Auswahl an Kruzifixen von bedeutenden Bildschnitzern der Renaissance und nachfolgender Epochen ist wahrscheinlich nicht zu überbieten. Dazu gehören etwa Georg Petels expressiver Corpus Christi, Jacob Auers aus Elfenbein geschnitztes Exemplar – beide aus dem 17. Jahrhundert – und Tilman Riemenschneiders stille, von tiefer Empfindsamkeit geprägte Arbeit von 1500, die den gerade eingetreten Tod des Gekreuzigten darstellt. ...mehr  |