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Der Kunsthandel Langeloh Porcelain existiert seit 100 Jahren – eine Geschichte über Frauen, die handeln, und den veränderten Markt für frühe europäische Porzellane   
Deutschland hat nicht viele Galerien und Kunsthandlungen, die auf eine hundertjährige Geschichte zurückblicken können. Und schon gar keine, deren Geschicke über drei Generationen hinweg von Frauen gelenkt werden, wie die des Kunsthandels Langeloh Porcelain. Bei Friedel Kirsch, der heutigen Inhaberin und Enkelin der Firmengründerin Elfriede ...mehr  |
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 Während die alte Kunst im Allgemeinen rückläufig ist, investiert die weltweit agierende Kunst- und Porzellanhandlung Röbbig mit Sitz in München in eine neue luxuriöse Location. Morgen ist die Eröffnung im noblen Carolinen Palais   
Völlig neue Wege wird die Münchner Kunsthandlung Röbbig, international führender Spezialist für frühe Meißner Porzellane und die Kunst des 18. Jahrhunderts, nicht gehen, wenn sie am Gründonnerstag ihre neuen Geschäftsräume im neobarocken Carolinen Palais eröffnet. Schon auf der TEFAF, auf der Biennale des Antiquaires in Paris oder den Highlights in München hat Röbbig seine Stände bevorzugt als Interieurs der Zeit von Madame de Pompadour inszeniert. Doch Geschäftsführer Alfredo Reyes will seinem Ideal nun noch näher kommen. Er möchte die delikate Geschmackskultur dieses Jahrhunderts am Leben erhalten, sagte er Kunstmarkt.com am Rande der letzten Vorbereitungen. Auf 220 Quadratmetern hat der Innenarchitekt und Opern-Setdesigner Massimo Pizzi Gasparon in dem von Gabriel von Seidl entworfenen Prachtbau in der Briennerstraße das Flair einer Bel Etage des galanten Zeitalters entstehen lassen. ...mehr  |
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 Mit Alten Meistern und zeitgenössischer Fotografie, mit exquisiten Asiatika und ausgewähltem Kunsthandwerk geben Konrad O. Bernheimer und Tochter Blanca in einer pointierten Verkaufsschau Rückblick und Ausblick auf 150 Jahre Kunsthandel Bernheimer   
Ein seriöser Kunsthändler weiß, in welche Hände seine Topstücke einst gegangen sind. Schließlich sind die Käufer von gestern auch potenzielle Quellen für Gegenwart und Zukunft. Deutschlands erfolgreichster und renommiertester Altmeister-Händler Konrad O. Bernheimer tippt mit der Fingerspitze auf die dunkeltürkisfarbene Oberfläche eines exzeptionellen Dresdner Lackmöbels. Vor zwanzig Jahren hat er das Schreibtischchen von 1738 schon einmal veräußert. Zu seiner Jubiläumsschau „150 Jahre Bernheimer“ steht es nun für 340.000 Euro in seiner Galerie in der Münchner Brienner Straße neben Gemälden von Claude Joseph Vernet, Jean-Honoré Fragonard und Jan Brueghel d.Ä. wieder zum Verkauf. Es erzählt vor allem eins: Die Münchner Kunsthändlerdynastie Bernheimer war nicht immer nur auf Alte Meister spezialisiert. ...mehr  |
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 Die Galerie Schüller in München begeht in diesem Jahr ihr 30jähriges Jubiläum. Einst stand die Malerei der Münchner Schule im Mittelpunkt. Heute ist sie Deutschlands führende Adresse, wenn es um Leo Putz, Otto Pippel oder Oskar Mulley geht   
Wer dreißig Jahre als Galerist tätig ist, weiß aus eigener Erfahrung, wie sich der Markt gewandelt hat. Wolfgang Schüller, der 1982 in Gilching am Starnberger See den Start als Kunsthändler wagte, verrät keine Geheimnisse, wenn er die Verkaufspreise aus seiner Anfangszeit aufzählt. Franz von Stucks Gemälde „Susanna im Bade“ verkaufte er 1995 für 30.000 Mark. Zehn Jahre später ging das selbe Werk noch einmal durch seine Hände, dann aber für 66.000 Euro. Hermann Max Pechsteins Gemälde „Rote Dächer“ von 1914 erwirbt hier 1997 ein Privatsammler für 650.000 Mark. Wolfgang Schüller schätzt, dass dieses Werk heute im 2 Millionen Euro-Bereich gehandelt werden würde. Und 50.000 Mark kostete vor zwanzig Jahren Alfons Waldes „Skifahrer“ – ein Motiv, für das man heute mindestens das Zehnfache aufbringen müsste. Solche Rückblicke gehören zur Firmengeschichte erfolgreicher Galerien. Das Gespür für Blue Chips und potente Kunden, die das Gefühl haben, einen guten Kauf gemacht zu haben, sind schließlich das Kapital eines Galeristen. ...mehr  |
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 Mit der Neubelebung der ehemaligen Jüdischen Mädchenschule als Zentrum für Kunst und Kulinarik erhält die zuletzt immer touristischer gewordene Auguststraße eine Frischzellenkur in Sachen zeitgenössischer Kunst und jüdischer Esskultur   
Kommen und Gehen in Berlin: Die Nachricht von der Schließung des Ausstellungshauses Deutsches Guggenheim Berlin zum Ende des Jahres ließ Anfang Februar tiefschwarze Wolken am Berliner Kunsthimmel aufziehen. Das Verschwinden der renommierten Institution vom Berliner Museumsplan nach 15 Jahren und rund 60 Ausstellungen hinterlässt eine tiefe Lücke. Wenige Tage später jedoch lässt sich auch Positives berichten. Nach neunmonatigem Umbau eröffnet in diesen Tagen die ehemalige Jüdische Mädchenschule in der Auguststraße als „Haus für neue Kunst und Esskultur“. ...mehr  |
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Vor sechs Monaten ist der Internetversteigerer Auctionata an den Start gegangen. Viel heiße Luft oder zukünftiger Platzhirsch einer neuen Auktionsära, fragen sich Branchenbeobachter. Einen ersten Rekord hat man mit 1,8 Millionen Euro für ein Schiele-Gouache bereits eingefahren   
So eine Geschichte würden das Dorotheum in Wien oder Christie’s in London auch gern erzählen. In einer Mappe mit Lichtdrucken von Werken Egon Schieles fand der Experte des Internetversteigerers Auctionata eine originale Zeichnung des anerkannten Expressionisten. Schätzwert: zwei Millionen Euro. Bessere Werbung kann es nicht ...mehr  |
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 111 Jahre Auktionshaus Michael Zeller   
Das Auktionshaus Michael Zeller gehört zu den traditionellen Familienunternehmen der malerischen Bodenseestadt Lindau. Auf 111 Jahre Firmengeschichte kann es heuer zurückblicken. 1893 wurde es vom Großvater des heutigen Inhabers, Joseph Zeller, gegründet. Mit einem Programm, das aus der Bodenseeregion erwächst, aber auch überregionale Aspekte aufgreift, kann der mittelständische Betrieb mit 20 Mitarbeitern auf eine gewachsene Kundschaft zurückgreifen, aber auch ein neues Publikum gewinnen. Als Generalist offeriert Michael Zeller alles, was Kunst, Kunsthandwerk und angewandte Kunst seit der Antike in der Welt hervorgebracht hat. Das Zahlenjubiläum feiert man mit der Versteigerung vom 6. bis zum 8. Mai, bei der wieder mehr als 4.300 Objekte den Besitzer wechseln sollen. Mit Michael Zeller sprach Jennifer Kox. ...mehr  |
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Die Ausstellung „Weltkunst. Von Buddha bis Picasso“ in Wuppertal führt durch mehrere tausend Jahre europäischer und außereuropäischer Kunst, nimmt aber auch die schillernde wie umstrittene Persönlichkeit Eduard von der Heydts in den Blick   
Mit der groß angelegten Ausstellung „Weltkunst. Von Buddha bis Picasso. Die Sammlung Eduard von der Heydt“ beleuchtet das seit 1961 als Von der Heydt-Museum firmierende Wuppertaler Kunstmuseum die Sammelleidenschaft, aber auch die schillernde und nicht unumstrittene Persönlichkeit seines Namensgebers. Erstmals seit 1952 werden die in ...mehr  |
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 Der österreichische Sammler Rudolf Leopold ist tot   
Die Sammler vom alten Schlage, die, als Ärzte, Kaufleute oder Unternehmer groß geworden, erst mit der Kunst ihrer wahren Leidenschaft frönten und als Mäzene der Moderne Bleibendes schufen, werden immer weniger. Ernst Beyeler, der große Schweizer Kunstsammler und Museumsgründer, starb im Februar fast neunzigjährig, der gleichaltrige Hans Dichand, mit seinem Interesse für Kunst vielleicht nicht ganz so berühmt-berüchtigt geworden wie als Zeitungsmann, segnete vor zwei Wochen das Zeitliche, und heute, am 29. Juni, folgte Rudolf Leopold nach. Der Wiener Mediziner hatte erst im vergangenen März seinen 85. Geburtstag gefeiert. Die Reaktionen sind entsprechend bestürzt: „Österreich verliert mit Rudolf Leopold eine herausragende Persönlichkeit der Kunstszene“, ließ etwa der österreichische Außenminister Michael Spindelegger verlauten. ...mehr  |
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 Flimmern und Rauschen Ade: Die private „Julia Stoschek Collection“ in Düsseldorf zeigt auf 2.500 Quadratmetern hochmoderner Ausstellungsfläche Schlüsselwerke der internationalen Video- und Medienkunst   
Videokunst gilt als schwer vermittelbar. Zu groß ist oft der technische Aufwand, um sie angemessen präsentieren zu können. Zu viel Zeit, Geduld und Stehvermögen fordert sie von den oft eiligen Schrittes durch Großausstellungen wie Biennale oder Documenta hetzenden Besuchern. Kurzum: Gegen schnell konsumierbare Medien wie Malerei, Skulptur oder Fotografie kann sich Videokunst nur schwer behaupten. Schade eigentlich, denn längst hat sich das Medium vom engen Gehäuse des haushaltsüblichen Fernsehmonitors befreit. Die Zeiten, als Nam June Paik dem Fernseher mit Hilfe starker Magneten zuckende Farbfelder abtrotzte, sind längst vorbei. Die Videokunst unserer Tage sieht ganz anders aus: High-Tech-Beamer garantieren flimmerfreie Bildqualität im XXL-Format. Begehbare Videoinstallationen von oft gigantischen Ausmaßen emanzipieren den Betrachter von der passiven Frontalberieselung mit Bild und Ton. Und aufwändige Mehrkanalprojektionen mit hochkomplex ineinander verschachtelten Parallelhandlungen lassen das Betrachten von Videokunst zur intellektuellen Herausforderung werden – ähnlich der Lektüre anspruchsvoller Belletristik. ...mehr  |
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 Die Turiner Sammlerin Patrizia Sandretto Re Rebaudengo   
Sie ist stets elegant gekleidet, bekannt für ihre großzügige Gastfreundschaft, ihre absolute Neugier auf Kunst und Künstler, ihre Beharrlichkeit und Durchsetzungskraft und ihren Sinn für stimmige Inszenierungen. Die norditalienische Kunstsammlerin mit dem klangvollen Namen Patrizia Sandretto Re Rebaudengo feiert jetzt das zehnjährige Jubiläum ihrer Kollektion mit einer auf drei Orte verteilten Ausstellung. Der engagierten Italienerin ist es gelungen, in ihrer Heimatstadt das Interesse für zeitgenössische Kunst zu wecken und eine ganze Region mit Gegenwartskunst aufzumischen. Aber auch die internationale Kunstwelt blickt immer wieder nach Turin. ...mehr  |
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 Porträt des Kunstsammlers Rik Reinking   
Eine bescheidene Zweizimmerwohnung im Hamburger Stadtteil Winterhude, ein Treppenhaus mit Altbaucharme, der Blick vom Balkon geht auf grüne Baumkronen und ein schmuckloses Apartmentgebäude gegenüber. Hier wohnt der aus dem niedersächsischen Oldenburg stammende Kunstsammler Rik Reinking. 29 Jahre ist er alt, ein so genannter Jungsammler, der mit 16 Jahren seine erste Horst Janssen-Grafik vom Taschengeld kaufte und der seine Schätze in Museen und Ausstellungen von Leipzig über Kiel bis hin nach Istanbul verleiht. Rik Reinking hat es verstanden, durch intensives Schauen an den richtigen Orten, durch mutigen, frühen Kauf auch unbekannter Namen und eine gute Vernetzung im engmaschigen Kunstbetrieb eine beachtliche Sammlung überwiegend zeitgenössischer Kunst aufzubauen. „Mir geht es nicht um den Moment des Besitzens, sondern ich verstehe die Sammlung als eine Plattform“, betont der gelernte Jurist und Kunsthistoriker, der lieber mit Künstlerfreunden schnell eine Pizza isst, als mit Galeristen und Sammlerkollegen zum Gala-Dinner zu gehen. Vernissagen meidet er wie der Teufel das Weihwasser: „Wenn die anderen kommen, bin ich schon wieder weg.“ ...mehr  |
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Nach fünf Jahren Renovierung hat das Gruuthusemuseum im flämischen Brügge wieder die Tore geöffnet. Einprägsam stellen erlesene Schätze den künstlerischen Reichtum der alten Handelsstadt vor   
Ludwig von Brügge, flämisch Lodewijk van Gruuthuse, war Kunstfreund, Diplomat und ein geschickter Geschäftsmann. Sein Vermögen erwarb der um 1427 geborene und 1492 verstorbene Spross einer einflussreichen Brügger Familie über das Monopol auf den Verkauf der Kräutermischung Grut, damals Hauptbestandteil des Bieres. Zwischen 1463 und ...mehr  |
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 Zum hundertjährigen Jubiläum in Dessau: Der schwarze Glaskubus des neuen Bauhaus Museums ist eröffnet   
Der Passant blickt in ein schwarzes Nichts. Auf den reflektierenden Glasfronten inszenieren umliegende Plattenwohnhäuser und pittoreske Gründerzeitbauten ein skurriles Spiel aus Zerrbildern. Der breit gelagerte, dunkle Glaskasten besitzt den Charme eines futuristischen Ufos oder einer High Tech-Produktionshalle. Erst beim Eintreten entfaltet das Gehäuse seine Magie. Unverhofft steht man mittendrin – im neuen Bauhaus Museum in Dessau. In der pfeilerlosen, durchgehenden Halle schwebt hoch über den Köpfen des Publikums das eigentliche Museum. Ähnlich einer Brücke konzipiert, befindet es sich in einem 100 Meter langen schwarzen Betonriegel. Als Träger dienen lediglich zwei Treppenhäuser an den schmalen Enden. ...mehr  |
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 Krems hat nun die Landesgalerie Niederösterreich und feiert die Eröffnung mit gleich fünf Ausstellungen   
Nur 70 Kilometer westlich von Wien liegt im Donautal und am Tor zur Wachau das schöne Städtchen Krems. Knapp 25.000 Einwohner zählt die Gemeinde und kann doch mit einem Kulturangebot aufwarten, das einmalig in Niederösterreich ist. Neben dem jährlich im Frühjahr stattfindenden „Donaufestival“, einer Veranstaltungsserie für zeitgenössische Kunst und Kultur, dem Musikfestival „Glatt und Verkehrt“ vereint die „Kunstmeile Krems“ mit der Kunsthalle, dem Forum Frohner, dem Klangraum Minoritenkirche, der Factory, der Filmgalerie, dem Karikaturmuseum und der Artothek Niederösterreich eine gut gefüllte Reihe von Institutionen, die Kunst und Kultur auf hohem Niveau bieten. Ende Mai öffnete nun mit der Landesgalerie Niederösterreich eine weitere Kulturinstitution ihre Pforten. Drei Jahre nach Baubeginn präsentiert das neue, rund 35 Millionen Euro teure Museum die Kulturschätze des Landes, die um Werke aus Privatsammlungen ergänzt werden. Der von den Architekten Bernhard Marte und seinem Bruder Stefan Marte in Stahlbetonskelettbau entworfene, größtenteils fensterlose Bau, der von einer silbrig-grau glänzenden Titan-Zinkschindel-Oberfläche ummantelt wird, bietet auf fünf Ebenen insgesamt 3.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche. ...mehr  |
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 Erweiterungsbau, schnelle Rotation und andere frische Konzepte: Das New Yorker Museum of Modern Art erfindet sich ab Oktober neu. MoMA-Direktor Glenn D. Lowry und sein Team stellten jetzt in Berlin die Planungen für die Zukunft vor   
Wer das New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) vor seiner temporären Auszeit noch einmal im alten Zustand besuchen möchte, der muss sich beeilen. Am 15. Juni schließt die 1929 von Alfred H. Barr Jr. gegründete Mutter aller Museen mit zeitgenössischer Kunst für 116 Tage, um dann am 21. Oktober mit rund 3.700 Quadratmeter zusätzlicher Ausstellungsfläche und einem runderneuerten Ausstellungs- und Vermittlungskonzept wiederzueröffnen. MoMA-Direktor Glenn D. Lowry, Chef-Kurator Christophe Cherix und Wendy Woon, die stellvertretende Leiterin der an diesem Haus besonders wichtigen Museumspädagogik, stellten jetzt in Berlin die Pläne für den Neubau und die zukünftige Ausrichtung des Hauses vor. Und die ist durchaus revolutionär. ...mehr  |
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 In seiner umfassenden Neupräsentation der Bestände verfolgt das Wiener Leopold Museum den künstlerischen Weg in die Moderne und ihr Umfeld von 1870 bis 1930   
Von inbrünstiger Würde beseelt blickt der Malerfürst hoch über den Eintretenden hinweg. Der Bildhauer Viktor Tilgner interpretierte 1885 den Malerkollegen Hans Makart mit wallender Haarpracht, Rauschebart und ausgreifend drapiertem Gewand. Vorbei am strengen Blick des Kaisers Franz Joseph I., illustriert 1908 von Koloman Moser für eine Jubiläumsbriefmarke, führt der Parcours in einen Salon mit dunkelroten Samtvorhängen und flauschigem Teppich. Die Gründerzeit entfaltet sich mit voller Wucht. Anselm Feuerbach, der Neuromantiker und Opponent Makarts an der Wiener Akademie, lässt hier in einem großformatigen Gemälde die Sagengestalt Medea im düsteren Ambiente aufleben. ...mehr  |
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Der dänische Designer Hans J. Wegner wäre heute 100 Jahre alt geworden. Passend zum Jubiläum zeigt das Designmuseum in Kopenhagen eine große Übersichtsschau und brachte eine Monografie heraus, die es in Kürze auch auf Deutsch gibt   
„Es ist fast einfacher, einen Wolkenkratzer zu entwerfen als einen Stuhl“, gestand Ludwig Mies van der Rohe einmal. Denn es gäbe endlose Möglichkeiten und viele Probleme. Der Designer Hans J. Wegner, der heute vor 100 Jahren geboren wurde, wird ihm zugestimmt haben. Sein Leben lang ...mehr  |
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 Seit 155 Jahren liefert WMF Design- und Kunstobjekte und birgt einen Schatz   
Kein geringerer als Michelangelo Buonarroti soll mal geäußert haben: „Die Schönheit dieser Tür macht sie würdig, Pforte zum Paradies zu sein.“ Damit gemeint ist das Ostportal des romanischen Baptisteriums auf den Domvorplatz von Florenz, das seitdem als „Paradiestür“ bezeichnet wird. Entworfen und ausgeführt wurde es von Lorenzo Ghiberti zwischen 1425 und 1452, nachdem er bereits zu größter Zufriedenheit aller in den zwei vorherigen Jahrzehnten das Nordportal geschaffen hatte. Doch bei der Paradiestür handelt es sich um ein epochales Kunstwerk. Zehn quadratische und vergoldete Bronzefelder stellen auf seinerzeit revolutionär empfundene Weise Begebenheiten aus dem Alten Testament vor. Befreit von starren Vierpassrahmungen zurückliegender Epochen offenbaren die Szenen neue kompositorische Möglichkeiten. Nahezu bis zur vollplastischen Ausprägung schieben sich die Figuren von Adam und Eva, Kain und Abel, Saul und David oder Esau und Jakob nach vorne. ...mehr  |
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 Zum 100. Geburtstag von Marcel Breuer   
Mit der Gründung des Bauhauses im Jahre 1919 durch Walter Gropius begann die Idee Gestalt anzunehmen, die Trennung von Kunst und Produktion aufzuheben und Gegenstände und Räume für eine künftige humanere Gesellschaft zu schaffen. Dabei sollte das Handwerk als Grundlage allen künstlerischen Schaffens dienen und alle Künste in idealer Einheit verbinden. Es entstand Deutschlands berühmteste Kunst- und Designeinrichtung der Klassischen Moderne, die eine Reihe der herausragendsten Architekten und Künstler seiner Zeit zusammenführte und weltweit das Verständnis von Architektur und Design beeinflusste. ...mehr  |
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 Zum 100. Geburtstag von Arne Jacobsen   
Dänemark ehrt in diesem Jahr einen seiner bekanntesten Architekten und Designer des 20. Jahrhunderts. 100 Jahre alt wäre er 2002 geworden, der Mann, der die dänische Architektur und das dänische Design revolutionierte und weltweit bekannt machte - Arne Jacobsen. Am Werk dieses Multitalents kommt niemand vorbei. Angefangen bei Architektur und Möbeln über Lampen und Geschirr bis hin zum Besteck entwarf er alles, was die Sinne erfreut. ...mehr  |
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 Designerportrait Otl Aicher   
Er zählte zu den erfolgreichsten und international renommiertesten deutschen Gestaltern. Auf ihn gehen die Piktogramme jeder Sportveranstaltung und -sendung ebenso zurück wie der Lufthansa-Schriftzug oder die Corporate Identity von BMW und Braun. Die Rede ist von Otl Aicher, der am 13. Mai 1922 in Ulm-Söflingen geboren nach Kriegsende für kurze Zeit Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München studierte. Aber bereits 1948 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück, wo er ein eigenes grafisches Atelier eröffnete. Zusammen mit seiner späteren Frau Inge Scholl sowie dem Schweizer Maler und Designer Max Bill gründete Aicher 1953 die Hochschule für Gestaltung in Ulm. ...mehr  |
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Im April wurde der Kunstverein Schattendorf im Burgenland eröffnet. Hier wollen Amer Abbas und Werner Tranker eine Kommunikations- und Produktionswerkstatt für junge Kunst erschließen   
Dem Einsatz von engagierten Bürgern ist es immer wieder zu verdanken, dass abseits von Kulturmetropolen und öffentlich finanzierten Kunsttempeln kulturelle Orte gegründet und gefördert werden. Gerade in wirtschaftlich prekären Zeiten und die durch Wirtschaftskrise und Euro-Rettung erzwungene Sparwelle, bieten private und mit persönlichem Einsatz verbundene ...mehr  |
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 Der Kunstverein der Region Heinsberg   
Wenn man sich nicht von dem Gedanken irritieren läßt, man müsse sich auf diesem asphaltierten Feldweg nordwestlich von Heinsberg längst hoffnungslos verfahren haben, dann kann man am Ende der Straße als Freund zeitgenössischer Kunst eine kleine Offenbarung erleben. Die fern der Kunstzentren des Rheinlandes gelegenen umgebauten Scheunenräume des 1296 erstmals erwähnten Horster Hofes hat 1997 der Kunstverein der Region Heinsberg bezogen. ...mehr  |
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 Kunstverein Hannover   
Glänzend und rund, dann auch wieder flach an der Wand, mit Kanten und Ecken, vom Boden in den Raum ragend, real oder abgebildet, mal ganz nah und dann auch wieder in weiter Entfernung, aber immer farbig: So präsentieren sich die Objekte und deren Oberflächen im Kunstverein Hannover. Und um die Oberflächen, die Hüllen, die Haut der Dinge geht es zur Zeit im Kunstverein. „Close Up – Zur Inszenierung von Nahsicht und Oberflächen“, so der Titel der Ausstellung stellt die Frage in den Mittelpunkt, was wird wie und warum ins Bild gerückt und welche Funktion spielt dabei die Oberfläche. ...mehr  |
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 Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf   
Die Düsseldorfer sind stolz auf ihre historische „Kunstachse“. Zu den ältesten Institutionen dieser Kulturmeile gehören der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen und die Kunstakademie, deren Geschichten eng miteinander verbunden sind. Schon die Gründung des Vereins im Jahr 1829 war maßgeblich von dem zweiten Direktor der Kunstschule, Wilhelm von Schadow, angeregt und ausgearbeitet worden. Obwohl wiederholte Auseinandersetzungen zwischen konservativen und progressiven Malern zu Abspaltungen und neuen Ausstellungsmöglichkeiten, wie dem 1849 gegründeten Malkasten, führten, wurde der Verein ein Forum der jungen Düsseldorfer Malerschule. Durch das Interesse an der Kunst aus dem Rheinland verzeichnete der Verein schon im letzten Jahrhundert auch Mitglieder in Amerika. Die Kunstfreunde wurden durch regelmäßige Verlosungen von Drucken und Bildern Düsseldorfer Künstler geworben. ...mehr  |
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Trotz regionaler Wirkung gilt der Barockbaumeister Johann Caspar Bagnato als Protagonist auf dem Feld repräsentativer Gebäude kleinerer Herrschaften im 18. Jahrhundert   
Aus allen Richtungen weithin sichtbar erhebt sich hoch oben auf einem Felsplateau das Inselschloss der Mainau. Die Ansicht gehört zu den attraktivsten Motiven der südwestdeutschen Kunst- und Kulturlandschaft. Das einst für den Deutschen Orden errichtete Ensemble mit Kirche und Gärten gewinnt bis heute als Residenz ...mehr  |
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 Die Wienerin Sophie Thun beherrscht alle Kniffe der Dunkelkammer. In ihren komplexen Selbstporträts hinterfragt sie nicht nur die klassisch-analogen Techniken, sondern auch ihr eigenes Selbstverständnis als Fotokünstlerin in einem überwiegend von Männern dominierten Betrieb   
„Fotografieren heißt, sich das fotografierte Objekt anzueignen. Es heißt, sich selbst in eine bestimmte Beziehung zur Welt zu setzen, die wie Erkenntnis – und deshalb wie Macht – anmutet“, so die New Yorker Schriftstellerin und Philosophin Susan Sontag in ihrem 1977 erschienenen Essay „In Platos Höhle“. Sich selbst zu fotografieren, hieße demzufolge, sich das Bild vom eigenen Körper fotografisch anzueignen, es in bestimmte Beziehungen zur Welt zu setzen und daraus Erkenntnis abzuleiten. Genau das praktiziert die 1985 in Frankfurt am Main geborene und heute in Wien lebende Künstlerin Sophie Thun auf vielfältige Art und Weise. Sie ist in Polen aufgewachsen, hat zunächst in Krakau und im Anschluss daran von 2010 bis 2017 bei Daniel Richter und Martin Guttmann an der Akademie der bildenden Künste Wien Malerei und Fotografie studiert. ...mehr  |
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 Die Kunstwelt gedenkt Raffael und wollte den Vollender der Renaissance groß feiern. Doch der Corona-Virus hat seinen 500. Todestag in den Hintergrund gedrängt   
Alt ist der „größte Maler aller Zeiten“, als der er bis weit ins 19. Jahrhundert hinein galt, nicht geworden. Heute vor 500 Jahren starb in Rom Raffaello Santi, wohl genau an seinem 37. Geburtstag, wenn man seine Geburt für den 6. April 1483 in Urbino annimmt. Ganz gesichert ist das aber nicht. Neben Leonardo da Vinci und Michelangelo Buonarroti gilt er als das größte Talent der Hochrenaissance, von seinen Bewunderern wurde er in fast mystisch-religiöser Verehrung sogar als „Il divino“ – „Der Göttliche“ – tituliert. Speziell seine Bildnisse von Madonnen prägten sein Schaffen. Sie bezaubern bis heute durch ihr verhaltenes Lächeln mit zarten Gesten. Ihre Ausdruckskraft fußt auf einer einzigartigen Erfassung herzlicher unbeschwerter Innigkeit zwischen Mutter und Kind. Zu den prominentesten Gemälden dieser Gruppe gehört die „Sixtinische Madonna“. Das Glanzstück der Dresdner Gemäldegalerie konnte der Sachsen-Herrscher August III. im Jahr 1754 nach langen Verhandlungen für eine Rekordsumme erwerben. Die zu Füßen Marias liegenden Engel sind weltweit zu den bekanntesten Bilddetails aufgestiegen und tummeln sich allerorten als Phänomen der Populärkultur. ...mehr  |
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 Der Architekt Gottfried Böhm wird 100. Seine skulpturalen Bauwerke zählen zu den Ikonen der deutschen Architektur des 20. Jahrhunderts. Vor allem im Sakralbau hat er sich hervorgetan   
Die Liste seiner Bauten, Ehrungen und Funktionen ist lang. Kein Wunder, denn der Kölner Architekt Gottfried Böhm vollendet nun sein 100. Lebensjahr. Als erster Deutscher erhielt er den renommierten Pritzker Prize, den „Nobelpreis für Architektur“. Doch schon gut 20 Jahre zuvor konnte er 1967 den Kölner Architekturpreis entgegennehmen. Auch wenn drei seiner Söhne mittlerweile das Architekturbüro führen, lässt er es sich nicht nehmen, aktuelle Projekte zu begleiten. Im Jahr 2004 übereignete er sein Planarchiv dem Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt. Zur Feier seines Jubiläums stellt es nun in einer konzentrierten Schau unter dem Titel „Böhm 100. Der Beton-Dom von Neviges“ sein wohl bedeutendstes Bauwerk vor. ...mehr  |
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 Pierre Soulages, der Meister der Farbe Schwarz, durchschreitet ein Jahrhundert   
Heute feiert Pierre Soulages seinen hundertsten Geburtstag. Mit diesem stolzen Alter kann er auf ein erfülltes schöpferisches Leben von 80 Jahren zurückblicken: Ist er doch einer der bedeutendsten abstrakten Maler und der letzte lebende Künstler, der bei der ersten Documenta 1955 in Kassel mit von der Partie war. Neben Hans Hartung, Georges Mathieu, Henri Michaux, Zao Wou-Ki und Nicolas de Staël zählt er zu den Hauptvertretern der gegenstandslosen tachistischen Kunst der 1950er und 1960er Jahre in Frankreich. International bekannt wurde Soulages durch seine reduzierte, seit 1979 gänzlich auf Schwarz begrenzte Farbpalette. Der am 24. Dezember 1919 im südfranzösischen Rodez geborene Künstler hat Außergewöhnliches erreicht: Als erster zeitgenössischer Künstler stellte er 2001 in der Eremitage im russischen St. Petersburg aus. Der Louvre widmet ihm anlässlich seines Jubiläums eine Retrospektive. Zu Lebzeiten wurde diese Ehre bisher nur Marc Chagall und Pablo Picasso zuteil. Und noch immer steht er im Atelier, um seine lichtvollen Erkundungen der Farbe Schwarz durchzuführen. ...mehr  |
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