Geboren am 13. April 1877 in Waldheim in Sachsen, gestorben am 15. November 1947 in Berlin
Deutscher Bildhauer
Georg Kolbe wurde am 13. April 1877 in Waldheim in Sachsen geboren. Von 1895 bis 1897 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München. Seine ersten Arbeiten waren Malereien und Lithografien, die unter dem Einfluss von Max Klinger und Otto Greiner standen. Sein Studium setzte er in Paris an der Académie Julian fort, bevor er 1898 nach Rom ging. Erst dort wechselte Kolbe unter dem Einfluss von Auguste Rodin und Aristide Maillol zur Bildhauerei. Seit 1904 lebte er in Berlin, wo er 1905 Mitglied der Sezession wurde. Im selben Jahr erhielt er den Preis der „Villa Romana“ und besuchte Florenz. Mitglied der Berliner Akademie der Künste wurde er 1919.
Kolbe interessierte sich in seinem plastischen Schaffen hauptsächlich für den nackten menschlichen Körper. Er wird in einer einfachen und harmonischen Weise dargestellt und soll in gelöster Harmonie und Bewegung den Einklang von Körper und Seele darstellen. Seine ausbalancierte „Tänzerin“ wurde 1912 von seinen Zeitgenossen bewundernd aufgenommen. Zu Beginn der zwanziger Jahre zeigt sich ein Interesse für kubistische und expressionistische Kunst, die Einfluss auf sein Werk nahm.
Neben den Aktdarstellungen fertigt Kolbe einige Portraitbüsten, wie von „Paul Cassirer“ 1926, und Denkmäler, wie das „Beethovendenkmal“ im Modell von 1927. Seine Beliebtheit zeigte sich früh in der großen Anzahl an Skulpturen, die Kolbe für den öffentlichen Raum schuf. Mit heroisierenden und monumentalen Figuren kam Kolbe in den dreißiger Jahren, und besonders nach 1933, dem Gedankengut der Nationalsozialisten entgegen, die ihm weiter mit wichtigen Aufträgen versahen, unter anderem mit dem „Ruhenden Athlet“von 1935. Er schaffte es jedoch nach dem Krieg seinen Ruf als Künstler, im Gegensatz zum Beispiel zu Arno Breker, zu rehabilitieren.
Georg Kolbe starb am 15. November 1947 in Berlin.
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