Simon Starling im Museum Folkwang  |  | Simon Starling vor seinem Nachbau des Essener Museums Folkwang | |
Die Situation des Essener Museums Folkwang im Zustand der Zeit um 1930 ist wiederhergestellt – allerdings nicht in Form einer permanenten Rekonstruktion durch Restauratoren, sondern einer künstlerischen Installation des Briten Simon Starling, Träger des Turner Prize 2005. Auf Basis der fotografischen Dokumentation des Vertreters der Neuen Sachlichkeit Albert Renger-Patzsch, der 1920 die Leitung des Bildarchivs des Folkwang-Verlages übernahm und dazu Museen in Deutschland und den Neiderlanden ablichtete, lässt Starling einen Saal der 1944 zerstörten Museumsräume wiedererstehen. Die Exponate der Sammlung sind – soweit es sie noch gibt – im Original in die Installation integriert, die inzwischen zerstörten oder abhanden gekommenen Werke als originalgetreue Nachbildungen anschaulich gemacht.
Mit dieser Ausstellung nimmt Simon Starling Bezug auf die aktuelle Situation des Museums Folkwang, das ab Juli um einen Neubau erweitert wird. Er reflektiert auch auf eine Museumspraxis, die vor circa achtzig Jahren eine enge Verbindung zwischen Kunst und Kunsthandwerk aus unterschiedlichen Kulturen suchte. Museumsleute wie Ernst Gosebruch oder der industrielle Museumsgründer Karl Ernst Osthaus selbst richteten – damals noch in Hagen – ein Museum für das Volk mit einem ästhetischen Erziehungsauftrag ein. Auch die Bedeutung der Fotografie für die Geschichte des Hauses macht Starlings Projekt deutlich.
Die Ausstellung „Simon Starling – Nachbau“ ist bis zum 1. Juli zu sehen. Danach schließt das Museum Folkwang für den Neubau bis 2010. Geöffnet ist täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr, freitags bis 24 Uhr. Der Eintritt beträgt 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro.
Museum Folkwang
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