Alles absurd in Nordhorn und Herford Unter dem Titel „Ad Absurdum“ veranstalten das Marta Herford und die Städtische Galerie Nordhorn ab diesem Wochenende gemeinsam eine Ausstellung, die sich der Rolle des Absurden in der Kunst widmet, allerdings nicht nur im Sinne eines historischen Rückblicks, sondern als kritische Frage an ihre Aktualität. Junge Künstler und ihre Ideen stehen daher im Mittelpunkt der Nordhorner Ausstellung. Sie verändern und dekonstruieren die Räume und Mechanismen, zeigen Installationen, Zeichnungen und Videos, deren mechanische und maschinelle Abläufe scheinbar ins Leere laufen, und stellen Vertrautes in solch ungewöhnliche Zusammenhänge, dass sie ins Bedrohliche kippen. Als zeitgemäß verstehen sich diese Arbeiten durchaus, wenn sie Bezug nehmen auf gesellschaftliche Situationen, wenn sich bei Julien Berthier etwa ein sinkendes Boot für den Fährmann immer noch als bequemer Sonnenplatz eignet oder Nik Nowaks seltsame Sterngucker auf der grünen Wiese den Blick stets nur nach außen richten. Teilnehmende Künstler in Nordhorn sind außerdem Andreas Fischer, Micol Assaël, Christian Schnurer, Sebastian Hempel, Michael Beutler, Reinhard Wanzke, Baldur Burwitz, Sonja Vordermaier und Michael Sailstorfer.
Im Marta Herford werden Positionen der jüngeren Vergangenheit vorgestellt. Thomas Rentmeisters Zuckerberg im Einkaufswagen ist ebenso dabei wie ein Haarfön, dessen Betriebsgeräusch durch ein Mikrophon verstärkt in den Ausstellungsraum dröhnt. Die vom Marta-Direktor Jan Hoet als eine Art Abschiedsvorstellung kuratierte Ausstellung zeigt einen Querschnitt durch das Absurde in der Kunst von der klassischen Moderne bis zur Gegenwart. Erwin Blumenfeld, Marcel Broodthaers, Veronica Brovall, John Cage, Giorgio de Chirico, Kathryn Cornelius, Marcel Duchamp, Michael Elmgreen & Ingar Dragset, Ottmar Hörl, Martin Kippenberger, Imi Knoebel, Jonathan Meese, Otto Muehl, Sigmar Polke, Odilon Redon, Dieter Roth, Thomas Schütte, Kurt Schwitters, Klaus Staeck, Wolf Vostell – sie alle und noch viele andere im Marta vertretene Künstler scheinen nach den Worten des französischen Schriftstellers Eugene Ionesco gehandelt zu haben: „Wer sich an das Absurde gewöhnt, findet sich in unserer Zeit gut zurecht.“
Die Ausstellung „Ad Absurdum – Zeitgemäße Apparate“ läuft vom 20. April bis zum 8. Juni in der Städtischen Galerie Nordhorn. Die Städtische Galerie Nordhorn hat dienstags bis freitags von 14 bis 17 Uhr, samstags bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Die Ausstellung „Ad Absurdum. Energien des Absurden von der Klassischen Moderne zur Gegenwart“ ist vom 19. April bis zum 27. Juli im Marta Herford zu sehen. Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr, jeden ersten Mittwoch im Monat zusätzlich bis 21 Uhr. Der Eintritt beträgt 4,50 Euro, ermäßigt 3,50 Euro, am länger geöffneten Mittwoch zwischen 19 und 21 Uhr ist er kostenlos.
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