Hannes Kilian in Berlin Wieder widmet sich der Gropiusbau im Berlin einem großen deutschen Fotografen der zweiten Hälfte des 20ten Jahrhunderts und hat sich dessen 100sten Geburtstag zum Anlass erkoren. Am 13. November 1909 wurde Hannes Kilian in Ludwigshafen am Bodensee geboren, der vor allem als Fotojournalist unter anderem für das „Time Magazine“, die „Picture Post“, „Die Zeit“, die „Stuttgarter Illustrierte“, den „Spiegel“ und den „Stern“, die „Vogue“ und die „Bunte“ nach dem Zweiten Weltkrieg das Bild jener Zeit mitprägte. Seine Reportagen thematisierten die Not der Bevölkerung in der Nachkriegszeit und informierten über kulturelle Ereignisse ebenso wie über Reisen und Sport. Dabei gelang es ihm, exemplarische Situationen festzuhalten und Schicksale in ihrer gesamten Vielschichtigkeit aufzuspüren. Kilian inszenierte seine Aufnahmen nicht, vielmehr nutzte er sie als Spiegel seiner ganz persönlichen Wahrnehmung.
Nach einer dreijährigen Fotografenlehre in der Schweiz und Aufenthalten in Neapel und Paris kehrte Hannes Kilian 1938 nach Deutschland zurück und arbeitete als freischaffender Fotojournalist. 1941 wurde er als Kriegsberichterstatter eingezogen und hielt trotz Fotografieverbots 1944 das zerbombte Stuttgart in eindrucksvollen Aufnahmen fest. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er seine freie fotojournalistische Arbeit bis zu seinem Lebensende 1999 fort. Neben Szenen aus der Geschichte Berlins vor und nach dem Mauerbau präsentiert die Ausstellung in den rund 320 Schwarzweißfotografien auch zahlreiche Portraits von Politikern und Schauspielern wie Ludwig Erhard, Reinhold Maier, Ernst Reuter, Gina Lollobrigida und Gary Cooper. Ab den 1960er Jahren machte sich Hannes Kilian einen Namen als geschätzter Ballett- und Theaterfotograf. Seine Fotos trugen zur Weltgeltung des Stuttgarter Balletts bei.
Die Ausstellung „Hannes Kilian – Fotografien“ läuft vom 4. April bis zum 29. Juni. Der Martin-Gropius-Bau hat täglich außer dienstags von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 6 Euro, ermäßigt 4,50 Euro. Der Katalog, erschienen im Hatje Cantz Verlag, kostet in der Ausstellung 25 Euro, im Buchhandel 39,80 Euro.
Martin-Gropius-Bau
Niederkirchenerstraße 7
D-10963 Berlin
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