Briefkonvolut des Expressionismus ans Max Beckmann Archiv Mit Hilfe von öffentlichen Stiftungen und privaten Spendern konnte die Max Beckmann Gesellschaft in München ein umfangreiches Briefkonvolut zum Expressionismus für ihr Max Beckmann Archiv erwerben. Das kulturhistorisch bedeutende Material setzt sich aus rund 1.000 Briefen zusammen, die wichtige deutsche Expressionisten und ihr Umfeld an den Frankfurter Mäzen und Sammler Carl Hagemann geschrieben haben. Hagemanns Briefwechsel mit den Künstlern erstreckte sich über dreißig Jahre. Seine besondere Vorliebe galt Ernst Ludwig Kirchner, von dem sich 346 Briefe erhalten haben. Zudem finden sich zahlreiche Schreiben von Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel, Emil Nolde und Ernst Wilhelm Nay, aber auch von dem Essener Museumsdirektor Ernst Gosebruch, der wie die von ihm vertretenen und von Hagemann geförderten Künstler, unter dem Nationalsozialismus verfemt war.
Die Briefe aus dem Nachlass Hagemanns zeugen von einem außergewöhnlichen Vertrauen zwischen den Absendern und dem Adressaten, so dass ihnen nicht nur biografische Informationen, sondern auch Angaben zur Entstehung vieler Kunstwerke zu verdanken sind. Zahlreiche Briefe sind mit Skizzen, farbigen Entwürfen und druckgrafischen Arbeiten versehen, die über ihren dokumentarischen Wert hinaus künstlerischen Eigenwert besitzen. Daher wertet die Max Beckmann Gesellschaft die Briefe als „einmalige Quelle zur Rekonstruktion der kulturellen Lage Deutschlands zwischen den Weltkriegen“ und als „Kulturgut höchsten Ranges“. |