Die Kunst, online zu lesen.

Home


Magazin

News


Marktberichte


Ausstellungen


Journal


Portraits


Top Event


Netzkunst





Kunst kaufen
Werben

Translation EnglishFrench

Auktionsanzeige

Am 06.06.2023 Auktion 1223: Evening Sale - Moderne Kunst + Zeitgenössische Kunst

© Kunsthaus Lempertz

Anzeige

Saharet / Franz von  Stuck

Saharet / Franz von Stuck
© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


Anzeige

Optische Partitur Ulm / Günther Uecker

Optische Partitur Ulm / Günther Uecker
© Galerie Weick


Anzeige

Potsdamer Platz in Berlin / Otto Pippel

Potsdamer Platz in Berlin / Otto Pippel
© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


Anzeige

Heinz Mack, Ohne Titel (Farbchromatik), 2018 / Heinz Mack

Heinz Mack, Ohne Titel (Farbchromatik), 2018 / Heinz Mack
© Galerie Neher - Essen


Newsmailer Eintrag

Bestellen Sie bitte hier:


Suchen mit Google

Google
WWW
kunstmarkt.com

Marktberichte

Aktuellzum Archiv:Auktions-Vorbericht

Koller offeriert die exquisite Sammlung mit Zürcher Porzellan des Arztes René Felber

Arme Bettler, lustige Türken und fesche Kavaliere



Türkengruppe, Zürich, um 1770

Türkengruppe, Zürich, um 1770

Die Porzellanabteilung innerhalb der Auktionswoche von Koller listet für den 22. März einige zwar kostbare, aber auch gängige Stücke wie eine Meißner Kaffeekanne mit Goldmalerei der Augsburger Werkstatt von Abraham Seuter um 1720/24 für 35.000 bis 40.000 Franken, einen Walzenkrug mit reliefierten asiatischen Blütenzweigen und Chinoiserien in der Art Johann Gregorius Höroldts für 15.000 bis 25.000 Franken, die seltene Schäfergruppe nach einem Modell Johann Gottlieb Ehders um 1745 für 5.000 bis 7.000 Franken oder ein großes Kaffeeservice ebenfalls aus Meißen um 1730/35 mit violetten Landschaftsmalereien für 30.000 bis 50.000 Franken. Spannender ist da der Sonderkatalog mit der Sammlung des Zürcher Arztes René Felber und seiner Frau, der Kunsthistorikerin Friederike Felber, die sich insbesondere auf die Zürcher Porzellanherstellung in der Aufklärungszeit konzentrierte und es darin zu seltener Geschlossenheit brachte. Die Zeitspanne ist nicht groß, in der die Zürcher Manufaktur insbesondere unter ihrem Leiter Johann Jakob Wilhelm Spengler zur Höchstform auflief. Sie reicht von den späten 1760er Jahren bis zu ihrem Konkurs 1790. In dieser Zeit aber entstanden bezeichnende Beispiele einer Kunst, die sich den Idealen des beginnenden bürgerlichen Zeitalters entsprechend vor allem auf den Menschen aus dem Volk stürzte.


So enthält die Sammlung eine Serie von Figuren unter dem Titel „Jahrmarkt auf dem Münsterhof“ mit männlichen und weiblichen Ausrufern in den verschiedensten Angebotssparten (Taxen bis 3.000 SFR). Dorthin könnte auch die Figur eines Herrn im türkischen Kostüm passen, wie sie als Gaukler und Akrobaten aufgetreten sind (Taxe 6.000 bis 8.000 SFR). Ein Bettler mit Holzbein (Taxe 2.500 bis 3.000 SFR), ein junges Fischerpaar (Taxe 6.000 bis 8.000 SFR) oder eine Musikantengruppe, die sich um eine kannelierte Säule mit urnenartigem Abschluss gruppiert (Taxe 12.000 bis 15.000 SFR) sind die mal lustigen, mal traurigen Sujets, derer sich die Manufaktur in Zürich in den Jahren um 1780 annahm. Diese Figuren dienten als Tischzier und sollten die Kunst als Bildner des Geschmacks und Erziehung auch bei geselligen Runden unterstützen, indem sie das Spiel der Gedanken und Gefühle anregten.

Eine andere Serie, um 1768/70 datiert, widmet sich dem Thema Jagd und produzierte idyllische Szenen wie ein „Paar beim Aser“ (Taxe 7.000 bis 9.000 SFR) oder auch die Rast eines Jägers samt seinem Hund mit praktischem Nutzen: Durch ihre originale Silbermontierung deutet sie eine Verwendung als Pulverfläschchen an (Taxe 6.000 bis 8.000 SFR). Noch vor 1768 entstand eine achtteilige Folge von Jahreszeitenallegorien, in denen jeweils eine männliche und eine weibliche Figur eine Jahreszeit verkörpern: Ein Gärtnerpaar den Frühling (Taxen je 4.000 bis 6.000 SFR), ein Schnitterpaar den Sommer (Taxen je 8.000 bis 12.000 SFR), ein Jägerpaar den Herbst (Taxe 8.000 bis 15.000 SFR) und ein Schlittschuhläuferpaar als Winter (Taxen zwischen 4.000 und 7.000 SFR).

Mitunter gruppieren sich die Personen auch zu zusammenhängenden Plastiken wie in Form eines musizierenden Paares unter einem Baum als Allegorie des Sommers (Taxe 8.000 bis 12.000 SFR) oder zweier jeweils zwei Männer und eine Frau umfassender Türkengruppen für je 12.000 bis 15.000 Franken. Ein fescher Kavalier mit Schimmel fungiert als Allegorie Europas, Asien wird durch ein Mädchen mit einem liegenden Kamel verkörpert (Taxen je 10.000 bis 15.000 SFR). Nach einem Ludwigsburger Modell fertigte die Manufaktur in Zürich um 1775 eine Tiergruppe, bei der sich ein schlaues Äffchen von einem bulligen Hund durch die Gegend transportieren lässt (Taxe 15.000 bis 20.000 SFR).

Mit fortschreitender Zeit tritt ein stilistischer Wandel ein: Die Bemalung wird sparsamer, auch die Mode verändert sich. Dies zeigen etwa die Figuren eines Orientalen und einer Tänzerin aus einer Komödiantenreihe um 1775/85 (Taxen je 10.000 bis 15.000 SFR). Geradezu klassizistischen Habitus nimmt eine Gruppe mit schlafendem Amor und zwei Grazien aus den späten 1770er Jahren an. Kein Wunder, wurde sie doch nach einem Stich Angelika Kauffmanns geschaffen (Taxe 8.000 bis 12.000 SFR). Mit 20.000 bis 30.000 Franken teuerstes Stück ist schließlich ein Tafelaufsatz um 1775 mit einem jugendlichen Bacchus, der auf einem Weinfass lagert. Auf Seiten des Gebrauchsporzellans sind eine Bouquetiere mit gemalten Parklandschaften um 1773/75 (Taxe 5.000 bis 8.000 SFR) und eine Kaffeekanne mit Blumenbemalung in der Art Johann Leopold Daffingers zu nennen (Taxe 5.000 bis 7.000 SFR).

Unter dem übrigen Porzellan der Sammlung steht eine runde Schüssel aus dem berühmten Meißner Schwanenservice um 1738/39 preislich an der Spitze (Taxe 20.000 bis 30.000 SFR). Aus der Werkstatt des Fribourger Hafnermeisters André Nuoffer kommt ein großer Kachelofen mit landschaftlich und figürlich bemalten Kacheln im chinesischen Stil um 1775/78 (Taxe 15.000 bis 20.000 SFR). Zudem hatte das Ehepaar Felber eine Vorliebe für Silberwaren. Die bedeutendsten Arbeiten sind eine 1682 entstandene vergoldete Jagdschale des Augsburgers Meisters Max Merzbach (Taxe 8.000 bis 14.000 SFR), ein Zürcher Deckelhumpen mit dem charakteristischen fleischigen Akanthusdekor um 1700 von Hans Jakob Leer II. (Taxe 24.000 bis 30.000 SFR), zwei Reiseservice mit Meistermarken der Augsburger Johann Friedrich Kaufmann und Hieronymus Schuch II. um 1700 sowie von Johann Jakob Weitbrett 1769/71 (Taxen je 12.000 bis 18.000 SFR) und schließlich eine Garnitur von sechs klassizistischen Kerzenstöcken um 1800 von Meister Johannes Balber wieder aus Zürich für 18.000 bis 28.000 Franken.

Die Auktion der Sammlung Felber beginnt am 22. März um 14 Uhr, ab 17 Uhr stehen Porzellan, Fayencen und Silber aus dem Hauptkatalog auf dem Programm. Die Vorbesichtigung ist bis zum 21. März täglich von 10 bis 19 Uhr möglich.

Kontakt:

Koller Auktionen

Hardturmstrasse 102

CH-8031 Zürich

Telefon:+41 (044) 445 63 63

Telefax:+41 (044) 273 19 66

E-Mail: office@kollerauktionen.ch

Startseite: www.kollerauktionen.com



17.03.2010

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Johannes Sander

Drucken

zurück zur Übersicht


Empfehlen Sie den Artikel weiter:
an


Weitere Inhalte:

Gesamt Treffer 28

Seiten: 1  •  2  •  3  •  4

Events (2)Adressen (1)Berichte (1)Kunstwerke (24)

Veranstaltung vom:


22.03.2010, Porzellan und Silber im Zeitalter der Aufklärung – Die Zürcher Sammlung Dr. René und Friederike Felber

Veranstaltung vom:


22.03.2010, Kunst und Antiquitäten

Bei:


Koller Auktionen AG

Bericht:


Kein Ausrufer notwendig

Kunstwerk:

Kavalier mit Schimmel als Allegorie Europas, Zürich, um 1770/75
Kavalier mit Schimmel als Allegorie Europas, Zürich, um 1770/75

Kunstwerk:

Gärtner – Allegorie des Frühlings, Zürich, vor 1768
Gärtner – Allegorie des Frühlings, Zürich, vor 1768

Kunstwerk:

Schlittschuhläuferin – Allegorie des Winters, Zürich, vor 1768
Schlittschuhläuferin – Allegorie des Winters, Zürich, vor 1768

Kunstwerk:

Schlittschuhläufer – Allegorie des Winters, Zürich, vor 1768
Schlittschuhläufer – Allegorie des Winters, Zürich, vor 1768

Kunstwerk:

Kaffeekanne und Deckel, Zürich, um 1773/75
Kaffeekanne und Deckel, Zürich, um 1773/75







Ausruferfigur eines Scherenschleifers, Zürich, um 1770

Ausruferfigur eines Scherenschleifers, Zürich, um 1770

Taxe: 2.000 - 3.000 SFR

Zuschlag: 9.500,- SFR

Losnummer: 508

Jägerpaar beim Aser, Zürich, um 1768/70

Jägerpaar beim Aser, Zürich, um 1768/70

Taxe: 7.000 - 9.000 SFR

Zuschlag: 31.000,- SFR

Losnummer: 555

Johann Joachim Kändler,  Schüssel aus dem Schwanenservice, um 1738/39

Johann Joachim Kändler, Schüssel aus dem Schwanenservice, um 1738/39

Taxe: 20.000 - 30.000 SFR

Zuschlag: 13.000,- SFR

Losnummer: 659

Ausruferfigur einer Devisenverkäuferin, Zürich, um 1773

Ausruferfigur einer Devisenverkäuferin, Zürich, um 1773

Taxe: 2.000 - 3.000 SFR

Zuschlag: 3.000,- SFR

Losnummer: 511

Schlafender Amor mit zwei Grazien, Zürich, um 1778/80

Schlafender Amor mit zwei Grazien, Zürich, um 1778/80

Taxe: 8.000 - 12.000 SFR

Zuschlag: 5.500,- SFR

Losnummer: 641

Valentin Sonnenschein, Umkreis  Auf Hund reitender Affe, um 1775

Valentin Sonnenschein, Umkreis Auf Hund reitender Affe, um 1775

Taxe: 15.000 - 20.000 SFR

Zuschlag: 22.000,- SFR

Losnummer: 634

Orientale mit Maske, Zürich, um 1775/80

Orientale mit Maske, Zürich, um 1775/80

Taxe: 10.000 - 15.000 SFR

Zuschlag: 10.000,- SFR

Losnummer: 630

Ausruferfigur eines Stichverkäufers, Zürich, um 1768/70

Ausruferfigur eines Stichverkäufers, Zürich, um 1768/70

Taxe: 2.000 - 3.000 SFR

Zuschlag: 18.000,- SFR

Losnummer: 501

Musikantengruppe an einer Säule, Zürich, um 1780

Musikantengruppe an einer Säule, Zürich, um 1780

Taxe: 12.000 - 15.000 SFR

Zuschlag: 15.000,- SFR

Losnummer: 531

Herr in türkischem Kostüm, Zürich, um 1770/75

Herr in türkischem Kostüm, Zürich, um 1770/75

Taxe: 6.000 - 8.000 SFR

Zuschlag: 14.000,- SFR

Losnummer: 515

Gärtnerin – Allegorie des Frühlings, Zürich, vor 1768

Gärtnerin – Allegorie des Frühlings, Zürich, vor 1768

Taxe: 4.000 - 6.000 SFR

Zuschlag: 9.500,- SFR

Losnummer: 567

Fischergruppe, Zürich, um 1780

Fischergruppe, Zürich, um 1780

Taxe: 6.000 - 8.000 SFR

Zuschlag: 8.600,- SFR

Losnummer: 530

Kavalier mit Schimmel als Allegorie Europas, Zürich, um 1770/75

Kavalier mit Schimmel als Allegorie Europas, Zürich, um 1770/75

Taxe: 10.000 - 15.000 SFR

Zuschlag: 10.000,- SFR

Losnummer: 626




Copyright © '99-'2023
Kunstmarkt Media
Alle Rechte vorbehalten


Impressum





Zum Seitenanfang Magazin

 Amazon export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce  Amazon ebay rakuten yatego meinpaket export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce