Agnes Matthias neue Leiterin der Grafischen Sammlung in Regensburg Auch wenn das Kunstforum Ostdeutsche Galerie in Regensburg derzeit ohne Direktor ist, hat es die Leitung seiner Grafischen Sammlung neu besetzt. Agnes Matthias folgt Roman Zieglgänsberger nach, der von 2007 bis 2010 diesen Posten innehatte und als Kustos für die Sammlung Klassische Moderne sowie als Leiter der Vordemberge-Gildewart Archiv ans Museum Wiesbaden gewechselt ist. In Regensburg wird Matthias für 30.000 Arbeiten auf Papier von mehr als 500 Künstlern verantwortlich sein. Der Bestand der Grafischen Sammlung beinhaltet fast vollständige Werkkomplexe und Nachlässe, etwa von August Brömse, Carl Thiemann, Hugo Steiner-Prag, Emil Orlik und Willy Jaeckel sowie wichtige grafische Werke Adolph von Menzels, Lovis Corinths, Wenzel Habliks, Josef Hegenbarths, Adolf Hölzels, Alfred Kubins, Ludwig Meidners und Markus Lüpertz’. Mit über 2.500 Grafiken, 14 Originalzeichnungen und einer Handbibliothek besitzt das Museum zudem eine der bedeutendsten Sammlungen von Daniel Nikolaus Chodowiecki.
Agnes Matthias, geboren 1973 in Kassel, studierte Kunstwissenschaft, Kunstgeschichte und Empirische Kulturwissenschaft in Karlsruhe und Tübingen. 2003 wurde sie mit einer Untersuchung zum Krieg in der zeitgenössischen künstlerischen Fotografie an der Universität Tübingen im Sonderforschungsbereich „Kriegserfahrungen. Krieg und Gesellschaft in der Neuzeit“ promoviert. Von 2004 bis 2005 war sie Stipendiatin der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung im Programm „Museumskuratoren für Fotografie“. Als freie Kuratorin realisierte sie zahlreiche Ausstellungsprojekte, unter anderem am Museum Folkwang in Essen, am Stadtmuseum München und am Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, wo sie derzeit als Kuratorin fest angestellt ist. Der Direktorenposten, der nach internen Querelen mit der ehemaligen Direktorin Andrea Madesta seit Ende vergangenen Jahres verwaist ist, wird nun ausgeschrieben und soll bis Anfang 2012 neu besetzt sein. |