Lewis Baltz gestorben Der amerikanische Fotograf Lewis Baltz ist nach langer Krankheit im Alter von 69 Jahren verstorben. Er war Mitglied des „New Topographic Movement“, einer amerikanischen Fotografengruppe der 1970er Jahre. Diese konzentrierte sich auf die Spuren der Menschen, die sie in der amerikanischen Landschaft hinterließen, und nahm vor allem die wuchernden Städte und Industrieansiedlungen in den Blick. Zu Baltz’ bevorzugten Motiven zählten Parkplätze, Lagerhallen und Industriebrachen. Stets waren seine Bilder politisch motiviert und prangerten die Zerstörung der Natur an. Dies tat er jedoch auf seine besondere und ästhetisierende Weise, die niemals von der Schönheit des Motivs an sich ausging. Vielmehr steht nach seinen Worten die „Erotisierung“ des Abgebildeten in Verbindung mit einer tieferen Bedeutung, die beim Betrachter andere Bewusstseinsschichten anspricht. Typisch sind Lewis Baltz’ Schwarz-Weiß-Fotografien, in denen er die Geometrie eines Gebäudes und seine Flächen, meist ohne Konzentration auf den Tiefenraum, in den Vordergrund rückt. Während ihn früher die klaren Landschaften in Schwarz-Weiß forderten, waren es später Orte und ihre Strukturen, für die er mehr Kleinteiligkeit und Farbe zuließ.
Lewis Baltz wurde 1945 in Newport Beach in Kalifornien geboren. Schon als Kind wusste er nach eigenen Angaben, dass er Künstler und Fotograf werden wollte. Er studierte am Art Institute in San Francisco und an der Claremont Graduate School. Ab 1970 war Baltz für zwei Jahre Dozent am Pamona College und am California Insitute of Arts in Valencia. Bis 2003 hatte der Fotograf zahlreiche Gastprofessuren an europäischen und US-amerikanischen Universitäten und Kunsthochschulen inne. Von 2004 bis zu seinem Lebensende war er Professor am Istituto Universitario di Architettura di Venezia und pendelte zwischen dort und seinem zweiten Wohnsitz Paris. Dort ist Lewis Baltz vergangene Woche am 22. November gestorben. |