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Aktuellzum Archiv:Auktions-Nachbericht

Die Alten Meister wollten bei Christie’s in New York nicht recht an den Mann

Mademoiselle beim Harfenspiel



Salomon van Ruysdael,  Schlittschuhläufer auf dem zugefrorenen Fluss Lek vor der Stadt Vianen, 1653

Salomon van Ruysdael, Schlittschuhläufer auf dem zugefrorenen Fluss Lek vor der Stadt Vianen, 1653

Seine jüngste Versteigerung Alter Meister wird die New Yorker Dependance des Auktionshauses Christie’s wohl recht rasch vergessen wollen: Von mehr als fünfzig Offerten konnten nur 22 weitervermittelt werden – eine Zuschlagsquote, die selbst bei manchen kleineren Auktionshäusern hierzulande lange Gesichter auslösen würde. Kein einziges der hoch gehandelten Stücke fand einen Abnehmer: Ob der melonenschneidende Junge, der nach Ansicht einiger Experten und auch des Anbieters als ein Frühwerk von Michelangelo Merisi da Caravaggio gilt, zwei Venedig-Impressionen Giovanni Antonio Canals, Hubert Roberts zwei Parkszenen mit Kanal und Kaskade oder die elegante und ausgelassene Tischgesellschaft des flämischen Caravaggisten Theodoor Rombouts – nirgendwo kamen für die zwischen 2 und 5 Millionen Dollar taxierten Werke die notwendigen Gebote zustande.


So blieb es in der Hauptauktion am Ende bei müden drei Millionenzuschlägen. Jeweils 1,2 Millionen Dollar spielten Salomon van Ruysdaels gekonnt arrangiertes Eisvergnügen auf dem zugefrorenen Fluss Lek nahe Vianen von 1653 (Taxe 800.000 bis 1,2 Millionen USD) und für Jean-Antoine-Théodore Girousts großformatiges Interieur mit Mademoiselle d’Orléans beim Harfenunterricht mit zwei Damen ein. Letzteres Bild, das Adélaïde zeigt, die Tochter des 1793 unter der Guillotine gestorbenen Ludwig Philipp II. Joseph, Herzog von Orléans, sorgte für eines der wenigen Bietgefechte des Abends, das schließlich ein amerikanisches Museum für sich entschied (Taxe 500.000 bis 700.000 USD).

1,02 Millionen Dollar schaffte Giuseppe Zocchis Blick auf Florenz mit dem Palazzo Vecchio, Dom und Santa Croce als wichtigsten Blickpunkten (Taxe 1 bis 1,5 Millionen USD). Gleich viermal Venezianisches gab es von dem Schweden Johan Anton Richter, der sich in Italien Giovanni Richter nannte, mit vier jeweils etwa halbmeterbreiten Postkartenmotiven. Ihr Wert erhöhte sich von 200.000 bis 300.000 auf 450.000 Dollar. Sehen lassen konnten sich auch Matthias Stoms marktfrische Wiederentdeckung „Martyrium des heiligen Bartholomäus“ – der Unglückliche wird bei lebendigem Leib gehäutet – für 550.000 Dollar (Taxe 400.000 bis 600.000 USD) und Annibale Carraccis „Betende Maria“ für 800.000 Dollar. Das war zwar nur die untere Taxgrenze, gefreut haben dürfte den Einlieferer der Zuschlag aber doch, denn erst vor gut einem Jahr hatte er es für nur rund 390.000 Euro brutto im Wiener Dorotheum erworben.

Eine Extraauktion hatte Christie’s der Malerei der Renaissance gewidmet. Hier waren die Ergebnisse durchschnittlich etwas besser. Immerhin knapp 54 Prozent der Offerten schafften den Absprung, und mit knapp 15,8 Millionen Dollar kam auch monetär mehr dabei herum. Mehr als die Hälfte davon entfielen auf ein einziges Werk, die Losnummer 129, Bronzinos Bildnis eines jungen Mannes mit Buch. Das seit mehr als 170 Jahren in Privatbesitz gehütete und offenbar noch niemals öffentlich gezeigte Werk ging zur unteren Grenze von 8 bis 12 Millionen Dollar als teuerster Bronzino aller Auktionen über den Tresen. Vor zwei Jahren wollte Christie’s für dieses feine Bildnis von Agnolo di Cosimo, wie der florentinische Manierist eigentlich hieß, freilich noch 12 bis 18 Millionen Dollar dafür haben. Die beiden anderen Millionenwerte, ein thüringisches Altärchen der Zeit um 1400 mit dem Leidensweg Jesu und zentraler Kreuzigung für 1,2 bis 1,8 Millionen Dollar und eine Verbildlichung des Kardinals Albrecht von Brandenburg als Kirchenvater Hieronymus durch Lucas Cranach d.Ä. für 1 bis 1,5 Millionen Dollar, mussten indessen wieder die Rückreise antreten. Immerhin kletterte eine engelreiche Geburt Jesu aus Cranachs Werkstatt von 150.000 Dollar auf 260.000 Dollar.

So gab es gerade in der zweiten Reihe einige Bewegungen, etwa bei einem heiligen Hieronymus im Gehäuse von Pieter Coecke van Aelst d.Ä. für 550.000 Dollar (Taxe 300.000 bis 500.000 USD) oder einer eucharistischen Madonna mit Weintrauben und Ähren aus der Schule Sandro Botticellis für 700.000 Dollar (Taxe 400.000 bis 600.000 USD). Jacob de Backers „Jüngstes Gericht“, auf dem sich unzählige Menschen und grauenvolle Höllengeschöpfe in manieristischer muskulöser Köperlichkeit tummeln, konnte sich über 220.000 Dollar freuen (Taxe 80.000 bis 120.000 USD). Das schlichte Stillleben mit Narzissen, Veilchen und Immergrün in einer Steingutkanne von Ludger tom Ring d.J., das im Januar 2013 bei Christie’s ebenfalls liegenblieb, kam jetzt auf 420.000 Dollar (Taxe 400.000 bis 600.000 USD), ebenso wie das „Schweißtuch der heiligen Veronika“ mit den magisch stahlblauen Augen Jesu vom Meister der Ursula-Legende aus Brügge (Taxe 250.000 bis 350.000 USD). Von einem namentlich nicht bekannten Meister aus Brügge machte zudem noch eine recht statisch um Maria angeordnete Anbetung der Hirten aus dem frühen 16. Jahrhundert für 320.000 Dollar auf sich aufmerksam (Taxe 100.000 bis 150.000 USD).

Am Tag darauf kamen noch die Altmeisterzeichnungen an die Reihe. Mit einer losbezogenen Zuschlagsquote von 75 Prozent war hier das Interesse deutlich höher, die Bieter in größerer Spendierlaune und stritten sich etwa bis 1,6 Millionen Dollar um zwei Abkonterfakturen Peter Paul Rubens’ nach Michelangelos Gerichtsfresko in der Sixtinischen Kapelle zu Rom (Taxe 400.000 bis 600.000 USD). Die unfreundliche Karikatur eines plattnasigen alten Mannes aus dem Kreis des Leonardo da Vinci kostete stolze 260.000 Dollar (Taxe 40.000 bis 60.000 USD). Auf 750.000 Dollar verfünffachte sich der Wert eines 1559 datierten „Triumph des Tobias“ aus der Wunsch Collection, den Maarten van Heemskerck als Vorlage für einen Kupferstich zeichnete. Der Danziger Maler Anton Möller, der wegen seiner bäuerlichen Motive auch den Beinamen „Der preußische Brueghel“ trägt, reüssierte mit vielfigurigen Prügelei auf dem Lande mit der Ansicht seiner Heimatstadt im Hintergrund bei taxkonformen 150.000 Dollar. Schon in den Klassizismus ging es mit Jacques-Louis Davids vorbereitender Studie zum „Tod des Sokrates“, die erst bei 490.000 Dollar abwanderte (Taxe 200.000 bis 300.000 USD). Auch Saverio della Gattas Gouache-Pendants mit dem Blick über den Golf von Neapel und den rauchenden Vesuv sowie Jean-Auguste-Dominique Ingres’ kleines Bildnis des Baumeisters François-Désiré Girard de Bury belegten mit 95.000 Dollar respektive 90.000 Dollar gute Plätze (Taxe je 70.000 bis 100.000 USD).

Eröffnet hatte Christie’s seine New Yorker Altmeisterwoche am 27. Januar mit der Abbott-Guggenheim Collection, die nochmals 11,4 Millionen Dollar in die Kassen des Auktionshauses spülte. Die reiche Kunstkammer stellten der 1927 in Konstanz geborene, 1938 in die USA emigrierte und 2012 verstorbene Arzt und Psychiater Peter Guggenheim und sein Kollege John Abbott vor allem mit Bronzefiguren und Uhren aus der Renaissance und dem Barock zusammen. Auch hier gab es noch mal einen Millionenwert. Er galt Willem van Tetrodes muskulösem „Hercules Pomarius“ von etwa 1550/70. Der nach dem berühmten Farnesischen Herkules modellierte Kraftprotz spielte 1,7 Millionen Dollar ein (Taxe 1,5 bis 2 Millionen USD). Ihm folgten dann schon zwei Uhren. Auf 800.000 Dollar verbesserte sich eine vergoldete Tischuhr mit Löwen, dessen Augen und Mund Philipp Miller d.Ä. oder d.J. um 1580/90 mit beweglichen Gliedern ausgestattet haben (Taxe 150.000 bis 200.000 USD). Und auch das einige Jahre ältere runde astronomische Exemplar Augsburger Provenienz legte auf 600.000 Dollar zu (Taxe 200.000 bis 300.000 USD).

Alle Preise verstehen sich als Zuschläge ohne das Aufgeld.

Kontakt:

Christie’s Rockefeller Center

20 Rockefeller Plaza

US-NY 10020 New York

Telefon:+1 (212) 6362000

Telefax:+1 (212) 6362399

E-Mail: info@christies.com

Startseite: www.christies.com



09.02.2015

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Johannes Sander/Ulrich Raphael Firsching

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