Preis der Kunsthalle Wien vergeben  |  | Karina Mendreczky erhält den Preis der Kunsthalle Wien 2015 | |
Die zwei Gewinnerinnen des Preises der Kunsthalle Wien stehen fest: Karina Mendreczky und Anastasiya Yarovenko. Ausgezeichnet werden die beiden Künstlerinnen für ihre Abschlussarbeiten an der Universität für Angewandte Kunst und der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Die Installation „Thin Dream“ der 1988 in Budapest geborenen Karina Mendreczky, die an der Angewandten in der Klasse Grafik und Druckgrafik von Jan Svenungsson studiert, setzt sich mit der Wahrnehmung der Natur auseinander. In einem Kastenraum, dessen Wände die Flora der Bergwelt definieren, stehen durchsichtige Bäume unterschiedlicher Größe und einige Felsen. Sie wirken schemenhaft und flüchtig, als ob sie jeden Moment verschwinden könnten. Gerald Bast, Jurymitglied und Rektor der Universität für angewandte Kunst, äußerte sich zu diesem Werk: „Frei nach Marcuse, der der Kunst eine andere Art von Realität zuwies, nämlich die Realität der Verfremdung, aus der alleine die Kunst Erkenntnisgewinn schöpft, stellt die junge Künstlerin eine ortlose, verfremdete Natur in Szene, um gerade durch diese poetische Inszenierung die Realität von Natur als Traumlandschaft intellektuell und emotional ins Wanken zu bringen.“
Die Installation „Mimicry“ der Ukrainerin Anastasiya Yarovenko, Jahrgang 1983, die an der Akademie bei Kirsi Mikkola studiert, behandelt Gesellschaftsstrukturen und den Raum als kontextuelle Umgebung. Die Objekte der Arbeit repräsentieren für sich selbst keinen definitiven Zustand, können jedoch mit dem Betrachter und dem Umfeld in Kontakt treten. „Mit dieser konzeptionellen und sehr sensibel auf aktuelle politische Gegebenheiten reagierenden Arbeit ist Anastasiya Yarovenko eine ausgezeichnete erste Repräsentantin der Akademie bei dieser Kooperation“, so Eva Blimlinger, Rektorin der Akademie der Bildenden Künste.
Die mit je 3.000 Euro dotierte jährliche Auszeichnung verleiht die Kunsthalle seit 2002 gemeinsam mit der Universität für angewandte Kunst Wien und dieses Jahr erstmals mit der Akademie der Bildenden Künste. Die Bedeutung des Preises aus der Sicht der Kunsthalle Wien fasst der Direktor Nicolaus Schafhausen zusammen: „Eine enge Zusammenarbeit der Kunsthalle Wien mit den zwei großen Wiener Kunstuniversitäten und ihren Studierenden ist für mich von großer inhaltlicher wie symbolischer Bedeutung. Dieser Kooperation wollen wir über einen jährlich verliehenen Preis öffentliche Sichtbarkeit verschaffen“. Die Preisverleihung findet am 26. November parallel zur Ausstellungseröffnung der Werke der Siegerinnen in der Kunsthalle Wien am Karlsplatz statt. |