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Aktuellzum Archiv:Auktions-Nachbericht

Resultate: Gemälde und Zeichnungen bei Bassenge in Berlin

Nochmals welke Blätter



Friedrich Olivier,  Studienblatt mit vier welken Blättern, 1816

Friedrich Olivier, Studienblatt mit vier welken Blättern, 1816

Als einer der führenden Anbieter alter Handzeichnungen hat sich auch in der vergangenen Saison das Berliner Auktionshaus Bassenge profiliert. Dass gelegentlich mit einzelnen Arbeiten dieser Branche sehr viel Geld umgesetzt werden kann, zeigte sich vor allem an einer Bleistift- und Federzeichnung des Nazareners Friedrich Olivier. Zu sehen sind auf dem annähernd DIN A4-großen Papier nur vier welke verschrumpelte Ahornblätter und die Datierung „Den 11ten December 1816“, doch das mit einer nachgerade atemberaubenden Präzision. Eine Rolle spielte auch die Provenienz, gehörte das Blatt doch einst der Wiener Ethnologin Marianne Schmidl, einer Urenkelin des Künstlers. 1939 sah sich Schmidl, die jüdischer Abstammung war, gezwungen, das Werk ihres Urgroßvaters zu verkaufen. 1942 wurde sie deportiert. Im vergangenen November hatte Bassenge ein ganz ähnliches Werk mit selber Hintergrundgeschichte angeboten. Es bestand glänzend seinen Testlauf und erzielte den Sensationspreis von 2,6 Millionen Euro. Die jetzt offerierten Ahornblätter kletterten von 120.000 Euro nicht ganz so hoch, gingen bei 340.000 Euro in die USA, wurden aber trotzdem das mit Abstand teuerste Werk der Auktion.


Nazarenisches war ohnehin recht gefragt auf der Auktion am 29. Mai. Eine Bleistiftstudie Julius Schnorr von Carolsfelds beispielsweise, auf der der 1794 geborene Künstler 1833 eine nackte Begleiterin der Kriemhild, also eine Figur aus der Nibelungensage, vorbereitete, wurde erst bei 10.000 Euro zugeschlagen (Taxe 3.000 EUR). Drei detaillierte Federzeichnungen des Künstlers, auf denen er sich rund dreißig Jahre mit demselben Stoff befasste, erzielten Preise zwischen 3.500 und 5.500 Euro im Rahmen der Erwartungen. 16.000 Euro wurden für Friedrich Salathés schöne Landschaft mit Hagar und Isamel aus den späten 1810er Jahren gezahlt (Taxe 12.000 EUR), 6.000 Euro für Julius Hübners exaktes Bildnis seiner Gemahlin Pauline aus dem Jahr 1842 (Taxe 1.800 EUR) und 8.500 Euro für die drei Meter hohe Arbeit eines unbekannten Deutschen, der um 1840 offenbar ein Gemälde mit Christi Einzug in Jerusalem vorbereitete (Taxe 2.400 EUR).

Bonaventura Genellis aquarellierte Zeichnung „Abraham und die drei Engel“ in kraftvollen Körperformen aus den frühen 1830er Jahren blieb dann aber schon an 6.000 Euro hängen (Taxe 8.000 EUR). Aus dem französischen Ausland waren Eugène Delacroix mit vier Pferdeskizzen von 1823 für 4.000 Euro (Taxer 1.200 EUR) und Gustave Courbet mit zwei auf einem Studienblatt vereinten Ansichten der Kathedrale von Antwerpen für 5.500 Euro zugeschaltet (Taxe 3.500 EUR). Joseph Theodor Hansen schuf 1907 in Aquarell eine fast fotografisch getreue Aufnahme einer Partie des Forum Romanum und erntete damit jetzt 3.600 Euro (Taxe 900 EUR). Georg Heinrich Crola hatte sich in den Harz verliebt und fand hier 1829 das Motiv eines kleinen Dorfangers bei Ilsenburg. Das grau lavierte Blatt stieg auf 2.600 Euro (Taxe 1.200 EUR). Vollständig absetzen konnte Bassenge eine knapp zwanzigteilige Suite mit Arbeiten des preußischen Staatsmalers Anton von Werner, wobei die Preise oft leicht über die Erwartungen hinausgingen, aber nicht über 3.800 Euro lagen.

Manche Überraschung hatten auch die Zeichner der älteren Generationen zu bieten. Allen voran ist hier eine Federzeichnung der Jungfrau Maria mit dem Kind in einer Landschaft zu nennen, die der sogenannte Meister der Coburger Rundblätter gegen Ende des 15. Jahrhunderts in spätgotischem Stil schuf. Später versuchte man, das Blatt mittels Monogramm Albrecht zuzuschieben, was aber stilistisch und – trotz aller Meisterschaft des unbekannten Zeitgenossen – nicht gut funktioniert. Dennoch steigerte sich der Wert von 12.000 Euro auf 18.000 Euro. An zweiter Stelle rangierte Frans Franckens II. in Rötel auf Papier niedergelegter Gemäldeentwurf „Die Israeliten feiern das Goldene Kalb“. Von gleicher Basis aus gestartet, sprangen hierfür aber nur 10.000 Euro heraus.

Die Rötelzeichnung eines unbekannten Franzosen des 18. Jahrhunderts mit der Rückenansicht eines auf dem nackten Erdboden schlafenden Soldaten wurde von 2.400 Euro auf 8.000 Euro gehoben. Aus der Schule des Luca Cambiaso soll eine rasche Federzeichnung stammen, auf der Götterbote Merkur Jugendgöttin Hebe in den Olymp emporhebt. Das Blatt kletterte von 750 Euro auf 3.400 Euro. Eine für 4.800 Euro zugeschlagene Kreidezeichnung mit der sfumato ausgeführten Studie eines jungen Mannes mit nach vorn gebeugtem Oberkörper wird dem Bologneser Pietro Faccini zugeschrieben (Taxe 1.800 EUR). 4.000 Euro gab es für die in Rötel auf blauem Papier abgefasste Skizze eines jungen Mannes mit aufgeschlagenem Buch seines fast gleichaltrigen Kollegen Bartolomeo Cesi (Taxe 3.000 EUR), und wieder 4.800 Euro für Barend Klotz’ feine Ansicht der niederländischen Stadt Mechelen mit dem dortigen Schloss im Vordergrund (Taxe 1.500 EUR).

Vor allem Niederländer reüssierten Ende Mai bei den altmeisterlichen Gemälden. Favorit Aelbert Cuyp musste sich für eine kleine Maaslandschaft samt Fischerbooten, Kühen und Bauern mit 18.000 Euro begnügen (Taxe 24.000 EUR) und wurde dadurch bei 30.000 Euro von einer querovalen Leinwand überholt, auf die Jan Miel eine pastorale Szene mit rastenden Hirten bei einem Wirtshaus gemalt haben soll (Taxe 7.500 EUR). Als Werk eines unbekannten Flamen aus dem 17. Jahrhundert ging für nur 800 Euro ein qualitätvolles Stillleben mit Federwild und einem Falken an den Start, konnte aber erst bei 9.000 Euro erworben werden. 10.000 Euro gab es für Hermannus Collenius’ lebensgroßes Bildnis einer Edeldame mit Zeitmesser, das uns zugleich den Ausblick in eine kleine Parklandschaft gönnt (Taxe 5.000 EUR).

Bei den Neueren Meistern wurde wie bei den Zeichnungen deutscher Romantik gehuldigt. Denn dieser Herkunft schien ein ausdrucksvolles Herrenportrait zu sein, das dem Kleidungsstil und der romantischen Feuerkopffrisur nach um 1830 entstand. In dem Ölbild entdeckte die Kundschaft dann aber ein Bildnis, das den französischen Maler Théodore Géricault darstellt. Dieser neue Umstand entzündete ein Bietgefecht, bei dem sich ein deutscher Galerist gegen mehrere französische Sammler erst bei 13.000 Euro durchsetzte (Taxe 450 EUR). Ernst Erwin Oehme, Sohn des berühmten Dresdner Romantikers Ernst Ferdinand Oehme, trat um 1869 mit einer wilden Waldlandschaft im Abendlicht samt zwei Jägern für 4.800 Euro in des Vaters Fußstapfen (Taxe 4.000 EUR). Etwas diesseitiger war die Düsseldorfer Landschaftsschule, und auch ihre Hinwendung in südliche Gefilde charakterisiert ihre Mitglieder. Oswald Achenbach ist einer ihrer Hauptvertreter; um 1850 hielt er auf extrem breitem Format einen weiten Blick über die römische Campagna fest. Die Ölstudie verbesserte sich leicht von 9.000 Euro auf 11.000 Euro. Wilhelm Brücke gesellte sich zu ihm mit einem effektvoll beleuchteten „Vollmond über dem Golf von Neapel“ bei 3.800 Euro (Taxe 2.400 EUR). Carl Coven Schirm zog es dagegen ins schottische Hochland, wo er 1884 die nun 4.000 Euro teure Gewitterstimmung am Loch Assynt festhielt (Taxe 2.800 EUR).

Auch aus dem nordeuropäischen Raum hatte Bassenge Einiges zu bieten. Spitzenreiter wurde hier mit 11.000 Euro Detlev Conrad Bluncks Selbstbildnis als rauchender Freiheitskämpfer, womit er sich in den Revolutionswirren 1848 eindeutig auf der Seite des Volkes und der Fortschrittlichen positionierte (Taxe 6.000 EUR). Johan Carl Neumanns 1888 datierte Segelschiffe bei ruhiger See an einem Sommertag erzielten 5.800 Euro (Taxe 4.000 EUR) und Christian Frederik Emil Eckardts ein Jahr zuvor abgemalte Segelschiffe am Hafen von Korsør am Großen Belt auf Seeland 8.000 Euro (Taxe 8.500 EUR). Als hübsches Beispiel des späten Impressionismus in Deutschland wurde Hermann Seegers „Lesendes junges Mädchen auf einer Gartenbank“ aus der Zeit um 1910 von 4.500 Euro auf 11.000 Euro gehoben.

Alle Preise verstehen sich als Zuschläge ohne das Aufgeld.

Kontakt:

Galerie Bassenge

Erdener Straße 5a

DE-14193 Berlin

Telefon:+49 (030) 893 80 290

Telefax:+49 (030) 891 80 25

E-Mail: info@bassenge.com

Startseite: www.bassenge.com



12.08.2015

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Johannes Sander

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29.05.2015, Gemälde und Zeichnungen des 15.-19. Jahrhunderts

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Olivier die zweite

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