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Im Museum Frieder Burda in Baden-Baden inszenierte Heinz Mack Scheinbilder aus Licht und Schatten

Freiheit in der Erscheinung



Helligkeit und Offenheit demonstriert die Architektur des Museums Frieder Burda in Baden-Baden. Dessen Planverfasser Richard Meier pflegt zu betonen, dass Licht für ihn das wichtigste Baumaterial sei. Dieser Blickwinkel lässt den Ort wie geschaffen erscheinen für eine Werkpräsentation des „Lichtkünstlers“ Heinz Mack. So verschmelzen diesen Sommer rund hundert seiner Arbeiten in geradezu idealer Symbiose mit dem architektonischen Rahmen. Gerade mal 23 Jahre alt war der 1931 im hessischen Lollar geborene Heinz Mack, als er 1954 mit „Weißes Relief“ das früheste hier präsentierte Werk schuf. Banale Holzleisten, zersägt und abgebrochen auf einer Hartfaserplatte montiert, entwickeln einen Rhythmus aus hellen und dunklen Partien. Licht und Schatten überhöhen in Form scharfkantiger Abgrenzungen die Wölbungen zu einer präzisen plastischen Zeichnung.


„Licht und Schatten“, so der Titel der Ausstellung, kennzeichnen die grundlegenden Konstanten im Schaffen des Künstlers bis heute. Als entscheidendes Kriterium tritt dabei die Beleuchtung in Funktion. Wie sie belebend oder variierend wirken kann, zeigen in Gips modellierte Formationen aus dem Jahr 1958. Im unteren, plastisch reduzierten Bereich kommt es zu fast keiner Schattenbildung. Macks weiße Reliefs nähern sich den Prinzipien der Zeichnung, allerdings sind seine „plastischen Zeichnungen“ lebendigen Wandlungen unterworfen. Im Verlauf seines Schaffens treten dann schwarz lackierte Reliefs hinzu. Doch deren Glanz reflektiert das Licht derart, dass das Schwarz in extremer Helligkeit wieder verschwindet. Ohne Abstufungen und Graubereiche entfalten die noch präziseren, unvermittelt auftauchenden Linienstrukturen eine eigene, geheimnisvollere Wirkung.

Zeitgleich Ende der 1950er Jahre experimentiert Heinz Mack mit Sandreliefs, in denen die körnige Struktur wiederum einen anderen Effekt auf der Oberfläche erzeugt. Die Sandreliefs und Sandwellen vermitteln ein mattes Schimmern, das an eine Wüstenlandschaft erinnert. Hier ergibt sich der Bezug zu seinem „Sahara-Projekt“ im Jahr 1959. Ohne Begrenzung, offen und schwerelos, absolut frei geht es um die unbegrenzte Weite, die den Blick auf den Gestalter selbst zurückführt. Mack verließ das klassische Bildformat, indem er riesige Flächen bespielte und damit als einer der ersten zu einer neuen Kunstform fand, der Land Art. Das Licht schien sich dabei in einem der Sonne nahen Material wiederzufinden. Die physische Grenze des Unbestimmten hob der Künstler durch quasi immaterielle Flächen in Gold auf. Mit dem Glanz des Goldes überspielte er die Farbe und reflektierte pures Licht. Mit der Wahl des Goldes vollzog er zudem einen Tabubruch, doch der Griff nach dem als Farbe ausgemusterten Gold lag damals ohnehin in die Luft, wie kurz darauf die von Yves Klein geschaffenen Bildtafeln mit Blattgold offenbaren.

Es war das Zeitalter der Raumfahrt, und dies blieb nicht ohne Auswirkungen auf die Kunst. Das Metall Aluminium hielt mit seinem charakteristischen Silberton Einzug in das Werkschaffen vieler Künstler. Seiner matten bis spiegelnden Oberfläche sich bedienend, stieß auch Heinz Mack mit diesem Material in neue Dimensionen vor. Verschattete Partien der glänzenden Gefüge können sowohl fast schwarz erscheinen als auch in der Form spiegelnder Zustände die Umgebung aufsaugen. Lichteinfälle und Lichtflüsse überführen die Oberflächen in lebendige und sich wandelnde Objekte, die in kinetischen Gebilden ihren Höhepunkt finden.

All dies markiert einen grundlegenden künstlerischen Neuansatz. Der Verzicht auf Farbe, die Gegnerschaft zur abstrakten Malerei, der Einsatz elementarer, teils aus dem Alltag gegriffenen Materialien, das Heraustreten des Künstlers in den öffentlichen Raum zeigen die neuen, unbelasteten Ausgangspunkte an. Materialien und Strukturen, die das Licht reflektieren, absorbieren oder streuen und organische Formen von überzeugender Klarheit und Lebendigkeit entstehen lassen, traten an die Stelle raffinierter malerischer Kalküls, statt inhaltlicher Erzählungen herrschte nun eine stille Schönheit vor. Diese nicht definierbare Schönheit, die frei nach Schiller nichts anderes als „Freiheit in der Erscheinung“ ist, bestimmt die Bildfindungen einer Gattung, die konzentriert einen geschärften Blick auf das Wesentliche lenkt. Andere Werkstränge streift die Ausstellung daher nur am Rande wie Macks Malerei, die Grafik oder performative Arbeiten. Zugleich verweist das Museum in der kleinen Kabinettschau „Fontana, ZERO und die Folgen“ exemplarisch auf künstlerische Begleiterscheinungen und internationale Wegbegleiter.

Die Ausstellung „Heinz Mack. Licht und Schatten“ ist noch bis zum 20. September 2015 im Museum Frieder Burda zu besichtigen. Geöffnet ist täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt 12 Euro, ermäßigt 10 Euro. Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog erschienen, der an der Museumskasse für 29,80 Euro erhältlich ist.

Kontakt:

Museum Frieder Burda

Lichtentaler Allee 8b

DE-76530 Baden-Baden

Telefon:+49 (07221) 398 980

Telefax:+49 (07221) 398 98 30

E-Mail: office@museum-frieder-burda.de

Startseite: www.museum-frieder-burda.de



28.08.2015

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Hans-Peter Schwanke

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