Hans Platschek-Preis an Justin Almquist Justin Almquist erhält den Hans Platschek-Preis für Kunst und Schrift 2016. Matthias Mühling, Direktor der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München und alleiniger Juror, begründete seine Wahl wie folgt: „Der Hans Platschek-Preis führt die Verbindung von bildender Kunst und Schrift bereits im Namen. Als ich gebeten wurde, einen Preisträger zu benennen, war es eine Frage von Sekunden, bis mir Justin Almquist als Kandidat in den Sinn kam. Wie Platscheks Arbeiten betreiben auch die von Almquist eine wechselseitige ‚Erhellung‘ von Bild und Schrift. … Zudem haben die Biographien beider Künstler eine Verbindungslinie zwischen dem amerikanischen Kontinent und Europa (respektive München) gezogen. So wie Platscheks politische Karikaturen der frühen Jahre sich als verallgemeinertes Prinzip des Karikaturesken im seinem späteren Werk wieder finden, so sind auch Almquists Zeichnungen als Übertreibungen und Karikaturen des Lebens zu lesen.“
Justin Almquist kam 1976 in Minneapolis zur Welt. Von 1994 bis 1998 studierte er am Pratt Institute in New York, 2003 zog er nach München und beendete hier 2010 sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste bei Markus Oehlen. Bereits in seiner Studienzeit nahm er an mehreren Einzel- und Gruppenausstellung teil. Almquist integriert in seine Zeichnungen immer wieder Texte. So ist etwa die 2015 entstandene Bleistiftzeichnung „I don’t have any sunglasses with me otherwise I would put them on“ von zwei zu Sehschlitzen zusammengekniffenen Augäpfeln mit dem Bildtitel unterlegt. Seit einigen Jahren fertigt Almquist auch Arbeiten aus Pappmaché. Für seine Reihe „Skull Hats“ ließ er sich von den Calaveras inspirieren, den mexikanischen Pappmaché-Totenköpfen. Seine „Skull Hats“ sind Gebilde, die zwischen Kopfbedeckung und Totenkopfmaske changieren und durch ihr Material Kunst und Schrift miteinander verbinden.
Seit 2008 wird jährlich der Hans Platschek-Preis für Kunst und Schrift von der Hamburger Hans Platschek Stiftung auf der Kunstmesse Art Karlsruhe verliehen. Er soll an das Schaffen des im Jahr 2000 verstorbenen Malers, Zeichners und Essayisten erinnern. Teil der Auszeichnung ist eine Ausstellung auf der Art Karlsruhe. Frühere Preisträger waren F. W. Bernstein, alias Fritz Weigle, Friedrich Einhoff, Monika Grzymala, Werner Büttner, Rolf Bier, Guillaume Bruère, Sandra Boeschenstein und zuletzt Rikuo Ueda. |