Douglas Coupland in München Die Villa Stuck widmet sich in ihrer aktuellen Schau dem Werk Douglas Couplands. Der 1961 auf dem badischen NATO-Stützpunkt Rheinmünster-Söllingen geborene Kanadier ist eher für seine schriftstellerische Tätigkeit bekannt. Die Ausstellung in München entstand in Kooperation mit dem Witte de With Center for Contemporary Art in Rotterdam und beinhaltet neben Serien wie „Deep Face“ einige Fotografien sowie Installationen, darunter „Data Rodeo“. Der Titel der Schau „Bit Rot“ bezieht sich auf den spontanen und rasanten Zerfalls digitaler Daten. Die Ordnung innerhalb der Schau folge laut Museum einem „assoziativen, visuell verspielten Kosmos, in dem Erinnerung, Verlust, Ruhm, Gewalt, Zerstörung und Schöpfung zum Gegenstand der Betrachtung werden“. Eine weitere Ergänzung bilden Leihgaben aus der Kunstsammlung Douglas Couplands, darunter Arbeiten von James Rosenquist, G.R.A.M., Charlie White, Art Club 2000, Robert Indiana und Jenny Holzer.
Die Exponate in unterschiedlichen Medien präsentieren unter anderem Couplands Gedanken zur Globalisierung, Terror, Internet, Popkultur, sozialen Medien und dem daraus resultierenden Austausch von Bildern. Wie in seinen Romanen setzt er sich mit der Veränderung des menschlichen Daseins durch die Technik auseinander. In der seit 2011 fortgeführten Arbeit „Slogans for the Twenty-Frist Century“ druckte Coupland Sprüche wie „Too Much Information“, „The Downside Of Being Connected Is That You’re Always Connected“ und „Fate Is For Losers“ in Schwarz auf farbige Papierbögen. Diese ordnete er in einem Rastermuster an der Wand an. Coupland, der Bildhauerei am Emily Carr University of Art and Design in Vancouver studierte und daraufhin seine Ausbildung in Japan am Hokkaido College of Art and Design in Sapporo und am Istituto Europeo di Design in Mailand fortführte, setzt in schwarzweiße Aufnahmen von Menschengesichtern leuchtend farbige Vierecke. In „CMYK Colour registration head“ von 2015 handelt es sich um eine junge, eventuell weibliche Person. Das weiße Fadenkreuz steht vor einem strahlend rosafarbenen Rechteck, das weitere kleinere Farbfelder flankieren und damit eine Individualisierung verhindern. Am unteren Bildrand verlaufen kleinere mehrfarbige Kästchen, die an Grafikkartenprobleme und Fehlermeldungen am PC denken lassen.
Die Ausstellung „Douglas Coupland. Bit Rot“ läuft vom 29. September bis zum 8. Januar 2017. Das Museum Villa Stuck hat dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet, am ersten Freitag im Monat zusätzlich bis 22 Uhr. Der Eintritt beträgt regulär 9 Euro, ermäßigt 4,50 Euro. Für Kinder und Jugendlich bis 18 Jahre ist er frei. Der begleitende Katalog zur Ausstellung kostet in der Villa Stuck 20 Euro.
Museum Villa Stuck
Prinzregentenstraße 60
D-81675 München
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