Hiscox Kunstpreis für Daniel Hopp  |  | Die Preisträger Daniel Hopp und Simon Modersohn mit der Jury | |
Daniel Hopp hat den Hiscox Kunstpreis 2017 für seine Videoinstallation „(1) Problem weniger“ in Höhe von 7.500 Euro erhalten. Der 1983 in Wien geborene Künstler beschäftigt in seinem siebenminütigen Film mit dem Thema Individuum und Masse. Zu sehen ist die Fotografie einer Menschenmasse, die im Verlauf des Videos langsam vergrößert wird. Währenddessen beschreibt eine Stimme die Situation einer Zugfahrt. Der Bericht handelt von der Begegnung mit einer unangenehm riechenden Person, die nur als „das Problem“ angesprochen wird. Kurze Sequenzen von Zahlen, Farbflächen und der Sound von monotonen, leicht erhöhten Herzfrequenzen unterstützen den Erzählstrang. Hopp bedient sich einer alltäglichen Situation, die er aus der Ich-Perspektive schildert. Die Imagination des Zuschauers regt er vor allem durch die Art seiner Erzählung an. Die reichlich ausgeschmückte, mit bissigem Humor versehene und sehr ehrliche Beschreibung lässt bei dem Betrachter das Gefühl von Unbehagen entstehen. Daniel Hopp ist Schüler bei Jeanne Faust und Anselm Reyle an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und befasst sich besonders mit neuen Medien.
Der zweitplatzierte Simon Modersohn, geboren 1991 in Fischerhude, gewann im Rahmen von „sommer.frische.kunst“ das einmonatige „Artist-in-Residence-Stipendium“ in Bad Gastein. Der Schüler aus der Klasse von Werner Büttner reichte vier kleinformatige Malereien mit den Titeln „Am Eck“, „Owner“, „Parasol“ und „Überfluss“ ein. Modersohn setzt sich intensiv mit seinem Umfeld auseinander. Er malt, was ihn umgibt. Dabei löst er banale Alltagsgegenstände aus ihrem vertrauten Umfeld, verändert sie durch Form und Farbe und interpretiert sie durch einen nicht eindeutigen Titel neu. Der Künstler lebt und arbeitet in Hamburg und Bremen.
Der Spezialversicherer Hiscox verleiht in Kooperation mit der Hochschule für bildende Künste Hamburg alljährlich im Herbst den Kunstpreis an Studierende aus den Bereichen Malerei/Zeichnen, Bildhauerei und Zeitbezogene Medien. Bis zu zwölf junge Künstler werden von einer externen Jury vorgeschlagen. Dieses Jahr setzte sich diese aus Andrea von Goetz und Schwanenfließ (VG & S Art Development), Yilmaz Dziewior (Museum Ludwig, Köln), Wolfgang Ullrich (freier Autor und Kulturwissenschaftler, Leipzig), Robert Read (Hiscox) sowie Hilke Wagner (Staatliche Kunstsammlungen, Dresden) zusammen. |