Martha Roslers Adler in Münster ist zurück  |  | Martha Roslers „Adler“ von 2007 steht frisch restauriert wieder vor den Münster Arkaden | |
Für die Skulptur Projekte des Jahres 2007 in Münster schuf Martha Rosler die Arbeit „Erschütterung der Fragmente (Adler)“. Aufgrund von Witterungsschäden musste die originalgetreue Replik vom ehemaligen Hauptquartier des Luftgaukommandos im vergangenen Jahr abgebaut und restauriert werden. Gestern ist der Adler, der an die Nazizeit erinnert, wieder an seinen Standort vor dem Eingang der Münster Arkaden an der Rothenburg zurückgekehrt. Die amerikanische Konzeptkünstlerin freute sich über die Instandsetzung ihrer Skulptur und sagte: „Ich fühle mich geehrt, dass die Arbeit wieder aufbereitet und zehn Jahre nach ihrer Erstaufstellung erneut installiert wird.“
Martha Rosler hatte 2007 anlässlich der Skulptur Projekte mehrere „Fragmente“ in Münster „umgesiedelt“, um so Denkmäler und den Umgang mit der Stadtgeschichte zu hinterfragen. „Der Adler war Teil einer Serie architektonischer Fragmente, die ich als wesentliche Narrative der Geschichte von Münster identifiziert habe“, so Rosler, die sich damit auf die lange Tradition als Militärstadt und die Rolle Münsters in der Zeit des Nationalsozialismus bezieht. „Diese Arbeit, eine Version des unverwechselbaren Adlers der Luftwaffe, repräsentiert als Relikt die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Gereinigt von seinen Nazi-Verweisen prangt der Adler immer noch über dem Eingang des architektonisch bemerkenswerten Gebäudes in Münster, das von Ernst Sagebiel als Hauptquartier des Luftgaukommandos entworfen wurde und heute immer noch vom deutschen Militär genutzt wird.“
2007 hatte Rosler das architektonische Fragment vor die Münster Arkaden verpflanzt und so kritisch die Kolonnadenarchitektur der Einkaufspassage beleuchtet, die in der Tradition von Bauten aus der Nazi-Ära steht. Die „Erschütterung der Fragmente (Adler)“ gehört zu den insgesamt 39 Werken, die das Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe nach den Skulptur Projekten erworben hat und die nun dauerhaft im Stadtbild Münsters verankert sind. |