Christine Ljubanovic im Kunstraum Innsbruck  |  | in der Ausstellung „Christine Ljubanovic. Arbeiten 1965 – 2018“ | |
Christine Ljubanovic kam 1939 in Zams in Tirol zur Welt. Ihren 80. Geburtstag im Sommer nimmt der Kunstraum Innsbruck nun zum Anlass einer Ausstellung und würdigt die seit 1963 in Paris lebende Auslandstirolerin mit einer umfassenden Personale, die Werke von 1965 bis 2018 enthält. Ljubanovic ist Fotografin und Grafikerin, die jahrelang vor allem als Kinderbuchillustratorin arbeitete, um ihr Leben und ihre Kunst zu finanzieren, und Konzeptkünstlerin. Dabei gehören Recherche, Sammeln und Ordnen zu ihren bevorzugten Techniken, mit denen sie thematisch die Kunstwelt umkreist. Oft dauern ihre Untersuchungen viele Jahre lang an.
Zwischen 1974 und 2014 entstanden so rund 500 Schwarz-Weiß-Porträts von Künstlern, Kuratoren und Wegbegleitern. Darunter sind bekannte Persönlichkeiten der Kunstszene wie Hans-Ulrich Obrist, Robert Fleck, Peter Weibel, Kollegen und Kolleginnen wie die Künstler Richard Hoeck, Ingeborg Strobl, Thomas Hirschhorn, Arnulf Rainer und viele andere. Das Porträt ist bewusst inszeniert und zeigt ein Psychogramm des Abgebildeten. Ausgestellt werden diese Porträtserien auf dem eins zu eins ausbelichteten Kontaktbogen mit 24 oder 36 Bildern. Anhand der Bildfolge kann der Betrachter die Aufnahmesituation nachempfinden und in der Begegnung zwischen Modell und Fotografin eine Geschichte ablesen.
Schon seit Jahrzehnten geht Christine Ljubanovic der Inventarisierung von Farben, Pigmenten, Mustern und Skalen nach und nennt ihre Werkreihe kurz „F/P/M/S“. In akribischen Recherchen bereist sie deren Ursprungsorte, denn Farben haben Orte und Orte haben Farben. Sie sammelt Pigmente und katalogisiert sie mit der Auflistung ihrer Herkunftsländer, ihrer Gesteinsart etc. Hierunter finden sich Farben aus Erdmineralien, Steinen und Edelsteinen, Glaspuder, Pflanzen oder historische Pigmente. Dazu sagt Ljubanovic selbst: „Bei dem Projekt F/P/M/S werden Original-Farbpigmente und Grundmuster-Motive aus verschiedenen Kulturkreisen in Form von Bildersequenzen auf Papier gestaltet. Diese Weltreise in die Strukturen und Muster der Völker ist verbunden mit der Anwendung von Materialien wie Mineral-Erde-Pflanzen-Farben und Leim-Mischungen. Geographische und klimatische Bedingungen werden natürlich miteinbezogen.“
Die Ausstellung „Christine Ljubanovic. Arbeiten 1965 – 2018“ ist bis zum 6. April zu sehen. Der Kunstraum Innsbruck hat dienstags bis freitags von 12 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Kunstraum Innsbruck
Maria-Theresien-Straße 34
A-6020 Innsbruck
Telefon: +43 (0)512 – 584 000
Telefax: +43 (0)512 – 584 000 15 |