„Queerness“ statt Stereotypen in Bonn Das Kunstmuseum Bonn springt mit seiner aktuellen Grafik-Ausstellung auf einen längst fahrenden Zug auf und stellt unter dem Titel „Stereo_Typen“ künstlerische „Visionen geschlechtlicher und sexueller Vielfalt“ vor. Die gezeigten Werke aus der grafischen Sammlung des Museums stammen von mehr als 30 Künstlerinnen und Künstlern, darunter bekannte Namen wie Horst Antes, Stephan Balkenhol, Niki de Saint Phalle, Konrad Klapheck, Sigmar Polke, Ulrike Rosenbach oder Erwin Wurm, aber nur von sieben Frauen. Sie setzen sich mit Fragen von Rollenzuschreibungen und Geschlechteridentität auseinander und thematisieren „Queerness“ als kritisches Durchkreuzen oder Unterlaufen von behaupteter „Normalität“.
Der von den Künstlern sich selbst gesetzte Auftrag, herkömmliche Heteronormativität in Zweifel zu ziehen und mit Positionen einer queeren Vielfalt zu kontrastieren, betrifft auch die Erforschung von Konstruktion, Inszenierung und Auflösung des Künstler-Egos und das Verhältnis von Betrachter und Kunstwerk. Die Präsentation zeigt vor allem Arbeiten aus den siebziger und achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts. In dieser Zeit begann als Folge der Umwälzungen der Achtundsechziger eine experimentierfreudige Hinterfragung und Demontage herkömmlicher Rollenbilder.
Die Ausstellung „Stereo_Typen. Werke aus der grafischen Sammlung des Kunstmuseum Bonn“ ist bis 2. Juni zu sehen. Das Kunstmuseum Bonn hat Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, Mittwoch bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7, ermäßigt 3,40 Euro.
Kunstmuseum Bonn
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