Weltrekord für Artemisia Gentileschi  |  | Auktionsrekord für Artemisia Gentileschi bei Artcurial in Paris | |
Bei Artcurial ist in der vergangenen Woche ein Gemälde der italienischen Barockmalerin Artemisia Gentileschi für netto 4 Millionen Euro zugeschlagen worden. Nach Auskunft des Pariser Auktionshauses habe es um das etwa 1630 entstandene Ölbild „Lucretia“ eine regelrechte Versteigerungsschlacht gegeben. Erfolgreich war zuletzt ein europäischer Sammler, der mit Aufgeld und Steuern knapp 4,8 Millionen Euro bewilligte. Damit wurde der bisherige Auktionsrekord für die 1593 in Rom geborene und um 1653 in Neapel gestorbene Künstlerin, 2017 für die „Heilige Katharina von Alexandrien“ mit 1,85 Millionen Euro im Hotel Drouot ebenfalls in Paris aufgestellt, um mehr als das Doppelte übertroffen.
Geschätzt war die knapp annähernd einen Meter hohe Leinwand mit der halb entblößten, sich eben erdolchenden Lucretia, die erst kürzlich nach rund vierzig Jahren in einer Lyoner Sammlung wiederentdeckt worden war, auf 600.000 bis 800.000 Euro. Von Artemisia Gentileschi, die heute als bedeutendste Malerin des 17. Jahrhunderts gilt und überhaupt eine der ersten bekannten Frauen der Kunstgeschichte ist, existieren weltweit nur etwa sechzig Gemälde.
Insgesamt setzte Artcurial mit seiner Auktion „Maîtres anciens et du XIXe siècle“ am 13. November brutto gut 9,2 Millionen Euro um. Einträgliche Ergebnisse gab es zudem für Cesare Magnis ansprechende Renaissance-Tafel „Die Jungfrau mit dem Kind“ von 1523 mit 470.000 Euro (Taxe 200.000 bis 300.000 EUR) und für Fedot Vasilevich Sychkovs bunte ausgelassene Stimmung russischer Bäuerinnen beim Tanzen im Schnee von 1914 mit 200.000 Euro (Taxe 30.000 bis 50.000 EUR), während Jean-Honoré Fragonards verspielte Rokoko-Zeichnung „L’éducation du chien“ leicht auf 140.000 Euro nachgab (Taxe 150.000 bis 200.000 EUR). |