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Am 23.09.2023 Kunst-Auktion am 23. September 2023

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Der Faschingsball / Max Friedrich Rabes

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© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


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Wer das Glas umkippt I / Martina Geist

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Optische Partitur Ulm / Günther Uecker

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Potsdamer Platz in Berlin / Otto Pippel

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© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


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Heinz Mack, Ohne Titel (Farbchromatik), 2018 / Heinz Mack

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Marktberichte

Aktuellzum Archiv:Auktions-Nachbericht

Eine Wiederentdeckung ließ im Wiener Auktionshaus Hassfurther die Sammlerherzen höher schlagen. Danach hielt sich der Zuspruch bei der modernen Kunst aber oft in Grenzen

Die Gedanken der Herrscher und der Künstler



Egon Schiele,  Segelboot und kleines Fischerboot im Hafen von Triest

Egon Schiele, Segelboot und kleines Fischerboot im Hafen von Triest

Ein neu entdecktes Gemälde Egon Schieles ist schon eine kleine Sensation. Ein solches durfte Wolfdietrich Hassfurther in seiner letzten Auktion vorstellen. Auf der frühen Ölstudie hielt der spätere Expressionist um 1907 noch in romantisch verträumter Stimmung ein Segel- und ein Fischerboot im Hafen von Triest mit ihren Spiegelungen im Wasser fest und ritzte die zackigen Wellenlinien mit seinem Pinselstil in die noch frische Farbe. Die räumliche Situation hatte Schiele klar umrissen. Hinter den Booten im Canal Grande öffnet sich die im orangeroten Licht der Mittagssonne liegende Piazza del Ponte Rosso; den Blick begrenzen die beiden Kirche Sant’Antonio Taumaturgo im klassizistischen Stil und ihr serbisch-orthodoxes Pendant zur Dreifaltigkeit und dem heiligen Spyridon. Das kleine Bild, das weder signiert noch datiert ist, hat Hassfurther im Wiener Privatbesitz aufgetan und sich bezüglich der Authentifizierung der Expertise des Wiener Kunsthistorikers Fritz Koreny versichert. Das war nicht zu seinem Nachteil und zum Nachteil der Einlieferer. Denn aus den angesetzten 50.000 bis 100.000 Euro wurden schließlich 430.000 Euro.


Der Rest der Auktion lief am 17. Dezember in weiten Teilen recht geschäftsmäßig ab. Kaum ein Kunstwerk übersprang seine Schätzung so eklatant, wie die Schiele-Skizze, und das recht heterogene Angebot an Kunst der österreichischen Moderne überzeugte nicht durchgängig. So blieben von den 52 Losnummern immerhin 32 zurück, darunter der Favorit des Tages, Herbert Boeckls lustvolle Szene „Leda mit dem Schwan“, die schon häufiger den Absprung bei Hassfurther versuchte, diesmal bei 150.000 bis 220.000 Euro. Ein Wiedergänger war zudem Rudolf von Alts Aquarell mit einer belebten Wiener Straßenszene um das „Alte Burgtheater am Michaelerplatz“ von 1880, das diesmal bei 75.000 Euro übernommen wurde (Taxe 50.000 bis 80.000 EUR). Im sechsstelligen Bereich platzierte sich ein weiterer Hauskünstler Hassfurthers: Alfons Waldes ungewöhnlich sommerlicher Tiroler Bauernhof mit grünen Matten vor der grau aufragenden Wand des Wilden Kaisers erreichte die obere Schätzung von 130.000 Euro. Für seine in Bleistift und Mischtechnik ausgeführte Skizze eines schlafenden weiblichen Akts im Grünen war erst bei 20.000 Euro Schluss (Taxe 10.000 bis 15.000 EUR).

Unterschiedlich fiel die Reaktion auf Rudolf Wacker aus. Zwei weniger ansprechende Landschaften aus den ersten Frühlingstagen von seiner Heimat am Bodensee fielen bei Taxen zwischen 30.000 und 80.000 Euro durch, im Gegenzug reüssierte sein expressives Selbstportrait mit ausgemergelten Gesichtszügen in Kohle auf Papier bei 9.500 Euro (Taxe 6.000 bis 12.000 EUR). Für Wackers „Stillleben mit Nippesfigur“ von 1932 wurden im Nachverkauf noch 55.000 Euro bewilligt (Taxe 60.000 bis 80.000 EUR). Überraschungen gab es noch bei einigen niedrig angesetzten Werken. So verdoppelte Carl Fahringers Gouache eines Löwenkopfs im Profil ihren Wert auf 2.000 Euro, sein Skizzenblatt mit fünf Tigern in unterschiedlichen Positionen hatte bei 1.200 Euro ebenfalls leichtes Spiel (Taxe 500 bis 900 EUR). Bei Ludwig Heinrich Jungnickel bezauberte ein mit Pastellkreide und Kohle ätherisch ausgeführter „Spitz“ zu 1.200 Euro (Taxe 500 bis 600 EUR).

Auch im druckgrafischen Bereich entdeckten die Sammler ihre Lieblinge. So hoben sie etwa Luigi Kasimirs Farbradierung von 1923 mit dem Blick vom Graben durch Häuserzeilen auf den Stephansdom auf 1.500 Euro (Taxe 400 bis 800 EUR) und Josef Stoitzners winterliche Farbholzschnitte „Aus den Tauern“ von 1910 und „Vorfrühling“ auf jeweils 2.100 Euro (Taxe 500 bis 1.000 EUR und 800 bis 1.600 EUR). Interesse fanden sie außerdem an Max Oppenheimers bekannter Farblithografie des Rose-Quartetts von 1920, auf der nur die Hände der Musiker, die Streichinstrumente und die Noten zu sehen sind, zur oberen Schätzung von 3.000 Euro und an Oskar Stössels mondäner Dame mit Schoßhund, hinter der die Schauspielerin Hilde Radnay steht, bei 1.400 Euro (Taxe 300 bis 600 EUR). Dann verschmähten sie aber noch einmal Johann Wilhelm Weinmanns berühmte Publikation „Phytanthoza iconographia“. Die zwischen 1737 und 1745 in Regensburg erschienene, vierbändige „Vorstellung etlicher Tausende Pflanzen, Bäume, Stauden, Kräuter, Blumen, Früchte…“ mit 1025 Farbstichtafeln von Bartholomäus Seuter, Johann Jakob Haid und Johann Elias Ridinger sollte 50.000 bis 80.000 Euro einbringen.

Ergiebiger war die Ausbeute der Kundschaft in der Handschriftenabteilung. Von den 70 offerierten Briefen und Schriften nahmen sie immerhin 45 mit, was einer guten Quote von 64,2 Prozent entspricht. Entwürfe zu einem Manifest mit der Erklärung des Ersten Weltkriegs, an denen Kaiser Franz Joseph I. eigenhändig mitgearbeitet hat, waren von historischer Bedeutung und daher ihre 19.000 Euro wert (Taxe 10.000 bis 15.000 EUR). Der Großteil der Autografen stammte von Künstlerhand, häufig von österreichischen Malern, Bildhauern und Architekten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, wie Josef Hoffmann, Friedrich von Amerling, Anton Hanak oder Anton Faistauer, aber auch von Eugène Delacroix, Antonio Canova, Pierre Bonnard oder Adolph von Menzel. Darunter positionierte sich ein Konvolut mit Briefen und Postkarten von George Grosz an das New Yorker Sammlerpaar Bernard und Rebecca Reis aus den Jahren 1933 bis 1958 bei taxgerechten 7.000 Euro, gefolgt von Gustav Klimts flott hingekritzelter Postkarte an seinen Schwager Julius Zimpel von 1911 bei 5.000 Euro (Taxe 1.000 bis 2.000 EUR).

Die Ergebnisse verstehen sich als Zuschlag ohne das Aufgeld.

Kontakt:

Galerie Hassfurther

Hohenstaufengasse 7

AT-1013 Wien

Telefon:+43 (01) 533 41 74

Telefax:+43 (01) 533 41 74 73

E-Mail: hassfurther@aon.at

Startseite: www.hassfurther.at



28.02.2020

Quelle/Autor:Kunstmakt.com/Ulrich Raphael Firsching

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17.12.2019, Auktion 71: Alte Meister - Moderne - Neue Sachlichkeit - Illustrierte Bücher - Autographen

Bei:


Galerie Hassfurther

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Handschriften

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Arbeiten auf Papier

Stilrichtung:


Moderne Kunst

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Rudolf Wacker,  Selbstportrait

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Taxe: 6.000 - 12.000 EURO

Zuschlag: 9.500,- EURO

Losnummer: 9

Kaiser Franz Joseph I., Entwürfe zum Manifest der Kriegserklärung

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Taxe: 10.000 - 15.000 EURO

Zuschlag: 19.000,- EURO

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Gustav Klimt,  Postkarte an Julius Zimpel, 13. September 1911

Gustav Klimt, Postkarte an Julius Zimpel, 13. September 1911

Taxe: 1.000 - 2.000 EURO

Zuschlag: 5.000,- EURO

Losnummer: 89

Rudolf von Alt,  Das Alte Burgtheater am Michaelerplatz, 1880

Rudolf von Alt, Das Alte Burgtheater am Michaelerplatz, 1880

Taxe: 50.000 - 80.000 EURO

Zuschlag: 75.000,- EURO

Losnummer: 2




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