Die neuen Stipendiaten des Auswärtigen Amtes  |  | Lothar Hempel, Cemile Sahin und Isaac Chong Wai ziehen aufs Dach des Auswärtiges Amtes | |
Lothar Hempel, Isaac Chong Wai und Cemile Sahin sind die neu erkorenen Stipendiaten des „AArtist in Residence-Programms“. Die drei Künstler*innen werden nun die Atelierräume im obersten Stock des Auswärtigen Amtes (AA) in Berlin für jeweils drei Monate beziehen. Während ihrer Arbeit über den Dächern Berlins werden für die Stipendiaten, die eine monatliche Unterstützung von 1.000 Euro erhalten, öffentlichkeits¬wirksame Veranstaltungen, Studio Visits und moderierte Artist Talks für spezielle Besucher organisiert. Außerdem präsentieren ihre Berliner Galerievertretungen eine Ausstellung in ihren Räumen.
Lothar Hempel, ein gebürtiger Kölner, graduierte 1992 an der Kunstakademie Düsseldorf und arbeitet in Berlin vor allem in den Bereichen Skulptur, Zeichnung, Video, Performance, Malerei und Installation. Hempels fotografische Collagen und Skulpturen beziehen sich auf Traumsituationen des Künstlers. Die jeweilige Figuren- und Formenwelt umfasst Prostituierte, Kultfiguren des Films und der Bühne der 1990er Jahre, Tänzer wie Pina Bausch, Performer sowie gesellschaftliche Randgruppen.
Auch der aus Hongkong stammende Isaac Chong Wai hat seinen schöpferischen Lebensmittelpunkt ebenfalls in Berlin. Er besitzt einen Master-Abschluss der Weimarer Bauhaus-Universität und arbeitet ähnlich wie Hempel mit verschiedenen Medien, die unter anderem Performance, Installation, Malerei und Film umfassen. Beeinflusst von persönlichen Erlebnissen und globalen Vorkommnissen setzte er sich in seinen Werken mit Migration, politischer Identität, generationenübergreifenden Traumata sowie dem Verhältnis von Kollektivismus zum einzelnen Individuum auseinander.
Die 1990 in Wiesbaden geborene Cemile Sahin, deren Eltern aus der östlichen Türkei kommen, schloss vor drei Jahren ihr Studium der Bildenden Künste in Berlin ab. Darüber hinaus ist sie als Journalistin und Autorin tätig. Dementsprechend spielen in Sahins Collagen Worte und Schrift eine wichtige Rolle, wohingegen sie ihre geschriebenen Geschichten mitunter auch filmisch umsetzt.
Das Stipendium hat das Außenministerium 2015 gemeinsam mit dem Landesverband Berliner Galerien ins Leben gerufen. Es ermöglicht jährlich drei Künstlern, im Atelier des Hauses zu arbeiten. Dabei soll zum Ausdruck kommen, dass Kunst keinerlei Grenzen kennt und das AA auch mit kulturellen Mitteln die Verbindungen ins Ausland pflegt. |