Folkwang-Preis für Barbara Klemm  |  | Der Folkwang-Preis geht an die Fotografin Barbara Klemm | |
Barbara Klemm erhält den diesjährigen Essener Folkwang-Preis. Die 1939 geborene Künstlerin zählt zu den international bedeutendsten Fotografinnen der Nachkriegszeit und Gegenwart. Mit ihren Reisedokumentationen, Porträts oder Aufnahmen politischer Umbrüche und alltäglichen Szenen habe sie das Bildgedächtnis Europas geprägt, heißt es in der Begründung zur Preisvergabe. Eines ihrer berühmtesten Fotos, der „Bruderkuss“ von 1979 zwischen SED-Parteichef Honecker und Sowjetführer Breschnew, ging vielfach um die Welt. „Barbara Klemm hat mit ihrem fotografischen Lebenswerk aus humanistischer und künstlerischer Perspektive zur Rezeption und Vermittlung von gesellschaftlichen Entwicklungen im Sinne der Folkwang-Idee entscheidende Impulse beigetragen“, so Ulrich Blank, Vorsitzender des Folkwang-Museumsvereins. „Sie hat damit die Etablierung der Fotografie als Kunstform jenseits ihrer Musealisierung entscheidend gefördert. Als eine Fotografin, die den Menschen in den Mittelpunkt rückt, hat Barbara Klemm politischem Handeln in Mitteleuropa fotografische Denkmäler gesetzt.“
Zur Welt kam Barbara Klemm in Münster. Im badischen Karlsruhe absolvierte sie von 1955 bis 1958 eine Fotografenlehre in einem Portraitatelier. 1959 begann sie für die Frankfurter Allgemeine Zeitung zu arbeiten, für die sie von 1970 bis Ende 2004 als Redaktionsfotografin mit Schwerpunkt Politik und Feuilleton tätig war. Seit 1992 ist sie Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, seit 2000 Honorarprofessorin an der FH Darmstadt im Fach Fotografie und seit 2011 Mitglied im Orden Pour le mérite. Der Folkwang-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und zeichnet seit 2010 Personen und Institutionen aus, die sich im Sinne des Museumsgründers Karl Ernst Osthaus in besonderer Weise für die Förderung und Vermittlung von Kunst verdient gemacht haben. Bisher durften sich Neil MacGregor (2010), Reinhold Würth (2013), Hans-Ulrich Obrist (2015) und Okwui Enwezor (2017) über die Ehrung freuen. |