Künstler verdienen wenig  |  | Heute wie zu Spitzwegs Zeiten: Künstler müssen mit wenig Geld auskommen | |
Viele Künstlerinnen und Künstler sind arme Schlucker. Das belegen neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach verzeichneten bildende Künstler bereits vor der Corona-Pandemie vornehmlich ein geringes Einkommen. Ein gutes Drittel der Untersuchten musste im Jahr 2019 mit weniger als 1.100 Euro netto monatlich zurechtkommen. Weitere 38 Prozent hatten im Monat bis zu 2.000 Euro zur Verfügung. Lediglich die restlichen 26 Prozent verzeichneten größere Beträge. In seinem Spartenbericht weist das Wiesbadener Bundesamt zudem darauf hin, dass die Einnahmen zwischen Männern und Frauen ungleich verteilt sind: So waren 60 Prozent der Erwerbstätigen in der untersten Gehaltsklasse Frauen, obwohl ihr Anteil an allen Erwerbstätigen in der Bildenden Kunst nur 53 Prozent betrug.
In einem Mikrozensus, der sechste dieser Art, wurden die Einnahmen von rund 123.300 Personen untersucht, die ihren Unterhalt über die bildenden Künste, Kunsthandwerk, Fotografie und kunsthandwerkliche Metallgestaltung finanzieren; sie machen 0,3 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland aus. Dabei waren Künstlerinnen und Künstler 2019 mit 67 Prozent zum überwiegenden Teil selbständig tätig. Das ist deutlich mehr als in der gesamten Erwerbsbevölkerung, wo der Anteil der Selbstständigen bei rund 10 Prozent liegt. Außerdem ging der heute vorgelegte Spartenbericht auch auf den Bereich Design ein, in dem 2019 etwa 167.500 Menschen tätig waren. Bei ihnen sieht es besser aus: 45 Prozent der Designerinnen und Designer steht ein monatliches Nettoeinkommen von mehr als 2.000 Euro zu Verfügung. Zudem war im Bereich Design mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen abhängig beschäftigt. |