Ein atypischer Van Gogh auf Siegeszug  |  | Vincent van Gogh, Scène de rue à Montmartre (Impasse des Deux Frères et le Moulin à Poivre), 1887 | |
In der vergangenen Woche wechselte bei Sotheby’s in Paris Vincent van Goghs „Scène de rue à Montmartre“ von 1887 für 11,25 Millionen Euro die Hände. Der anonyme Käufer, der mit Aufgeld knapp 13,1 Millionen Euro bewilligte und damit die Schätzung von 5 bis 8 Millionen Euro klar übertraf, darf nun ein Schwellenwerk aus der frühen Pariser Phase des Künstlers sein Eigen nennen. Seit einem Jahr lebte Vincent van Gogh bei seinem Bruder Theo in der französischen Metropole und studierte die Kunst der Impressionisten. Montmartre war damals noch ein provinziell-bäuerlicher Stadtteil. Charakteristisch für das frühe Werk sind die feinen Pinselstriche, die die ruhige irdenfarbene Winterlandschaft mit einem Zaun und filigranen Bäumen beleben.
Vincent van Goghs Interesse am Impressionismus zeigt sich im Versuch, den grau-blauen Winterhimmel mit diffusem silbrigem Licht einzufangen. Das Besondere an diesem Schwellenwerk ist zudem, dass die meisten Gemälde aus Van Goghs Zeit in Montmartre in Museumssammlungen zu finden sind. In privater Hand gibt es nur noch wenige, das bei Sotheby’s in Kooperation mit dem kleinen Auktionshaus Mirabaud Mercier verkaufte Gemälde gehört zu dieser kleinen Gruppe. Zuvor war es Teil einer französischen Privatsammlung. Das Bild war zwar in vielen Katalogen erwähnt, aber bisher nie ausgestellt und galt als Wiederentdeckung. All dies hat zu dem hohen Preis beigetragen. |