Peltzer-Stiftung im Altenburger Lindenau-Museum  |  | Museumsdirektor Roland Krischke und Annette von Schmeling unterzeichnen den Kooperations- und Leihvertrag | |
Die Felix und Herlinde Peltzer-Stiftung in Berlin und das Lindenau-Museum in Altenburg wollen zukünftig zusammenarbeiten. Dazu stellt die Berliner Stiftung dem Museum Werke als Dauerleihgabe zur Verfügung, im Gegenzug betreut die Altenburger Institution den Bestand restauratorisch. Neben Marianne von Werefkins Gemälde „Der Landarzt“ kommen unter anderem Karl Schmidt-Rottluffs Holzschnitt „Fischer im Boot“ und ein mit einem Mädchenakt in Schwarz-Weiß auf der Vorder- und zwei Spanierinnen in einer Loge auf der Rückseite gestaltetes Werk Otto Muellers von 1925 nach Thüringen. Die Leihgaben sollen nach der 2025 geplanten Neueröffnung des Lindenau-Museums für mindestens fünf Jahre in Altenburg zu sehen sein und die dortige Sammlung mit Werken der späten Expressionisten Otto Dix, Peter August Böckstiegel, Conrad Felixmüller, Paul Fuhrmann, Walter Jacob und Carl Lohse ergänzen.
Der Kunstsammler Felix Peltzer (1896-1983) entstammte einer Unternehmerfamilie aus Stolberg im Rheinland, die durch die Messingherstellung zu Wohlstand gekommen und bis zum 20. Jahrhundert in der Metallwarenindustrie tätig war. Peltzer konnte wie Peter Ludwig in Aachen und Josef Haubrich in Köln eine qualitätvolle Kunstsammlung aufbauen. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg erwarb er erste Werke, unter anderem von Ludwig von Hofmann und Christian Rohlfs, und begann in den 1950er Jahren moderne Kunst zu sammeln. Peltzer interessierte sich für die Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner, Schmidt-Rottluff oder Werefkin, die Künstler des „Jungen Rheinlands“, wie Jankel Adler, Rudolf Levy oder Ferdinand Carl Cürten, sowie für abstrakte Werke aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, unter anderem von Fritz Winter, Peter Brüning oder Ben Muthofer. Später weitete er seinen Radius auf die französische Kunst aus und erwarb Arbeiten von damals noch unbekannten Künstlern wie Henri Manguin, Marcel Gromaire, Philippe Hosiasson oder Jules Pascin. Nach dem Tod seiner Frau Herlinde ging die Sammlung 2016 an Peltzers Großneffen Felix von Schmeling, der die Exponate der neu gegründeten Sammlung Felix und Herlinde Peltzer-Stiftung übereignete. |