Kunst und Tanz im Museum Folkwang Das Essener Museum Folkwang geht von morgen an in einer interdisziplinären Ausstellung den Verbindungen von Kunst und Tanz nach. Die Schau „Global Groove. Kunst, Tanz, Performance und Protest“ blickt auf 120 Jahre Tanz- und Kunstgeschichte über Europa und Nordamerika hinaus bis nach Asien. Anhand von über 300 Exponaten, darunter Werke von John Cage, Martha Graham, Leiko Ikemura, Ernst Ludwig Kirchner, Kazuo Ohno, Harald Kreutzberg, Yoko Ono, Nam June Paik, Ulrike Rosenbach, Isamu Noguchi, Sonia Khurana, William Klein und Mary Wigman, zeigt die Schau sowohl Berührungspunkte zwischen den verschiedenen Kunstgattungen, als auch zwischen den westlichen und asiatischen Avantgarden auf. Gemälde, Skulpturen, Kostüme, Fotografien, Videoarbeiten, weiträumige Installationen und Performances führen das Publikum aus den westlichen Metropolen wie Paris und New York über den ländlichen Süden Englands heraus nach Kambodscha und Indien bis in den Norden Japans. Zeitgenössische Kunstschaffenden reflektieren die zentralen historischen Begegnungsmomente und ergänzen den chronologischen Rundgang um gegenwärtige Perspektiven.
Loïe Fullers berühmter Serpentinentanz aus dem späten 19. Jahrhundert zu Beginn der Ausstellung lädt zur Reflexion über Bewegung und Transformation ein. Dem gegenüber schlängelt sich die 39 Meter lange Tapisserie „Foreverago“ der US-amerikanischen Künstlerin Pae White von 2017 wie eine ornamentale Skulptur durch den Raum. Eine frühe Begegnung zwischen den Kontinenten fand ihren Niederschlag im Werk von Auguste Rodin, den die asiatische Tänzerin Hisa Ota, bekannt als Madame Hanako, im Paris von 1907 zu faszinierenden Skulpturen inspirierte. Durch die steigende Mobilität kommt es in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu regen Austauschbeziehungen in der Welt, aus denen neue kulturelle Impulse zwischen Tanz und Modedesign resultieren, wie bei Pina Bausch und Yohji Yamamoto.
Kazuo Shiraga ließ sich von den Drip Paintings Jackson Pollocks dazu animieren, die Leinwand auf dem Boden auszubreiten und mit seinen Fußgemälden dem Körper eine neue Bühne zu geben. Highlights der Ausstellung sind unter anderem die Jersey-Kostüme der Couture-Designerin Rei Kawakubo, die sie 1997 in New York für Merce Cunningham und sein Ensemble kreierte, oder die raumgreifenden Installationen der Künstlerinnen Haegue Yang und Anouk Kruithof. „Global Groove“ zeichnet ein facettenreiches Bild der west-östlichen Beziehungen im Bereich Tanz. Dazu zählen auch westliche Tänzer und Tänzerinnen wie Mary Wigman, deren Werk reich an asiatischen Einflüssen ist, obwohl sie Asien nie selbst bereiste.
Die Ausstellung „Global Groove. Kunst, Tanz, Performance und Protest“ läuft vom 13. August bis zum 14. November. Das Museum Folkwang hat dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr sowie donnerstags und freitags bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet regulär 10 Euro, ermäßigt 6 Euro. Zur Ausstellung erscheint im Hirmer Verlag ein umfangreicher Katalog, der im Museum 34,90 Euro und im Handel 45 Euro kostet.
Museum Folkwang
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