Camille Pissarro im Kunstmuseum Basel  |  | Camille Pissarro, Le jardinier, 1899 | |
Das Kunstmuseum Basel zeigt seit letztem Freitag eine Retroperspektive zum Schaffen von Camille Pissarro. Unter dem Titel „Das Atelier der Moderne“ beziehen sich die Kuratoren Christophe Duvivier und Josef Helfenstein vor allem auf die Freundschaften und Verbände zwischen den Impressionisten sowie auf deren Wirkung für die Moderne. Im Kontext des gegenseitigen Einflusses mit Pissarro gehören zu den rund 180 Exponaten auch Werke von Claude Monet, Paul Cézanne, Paul Gauguin, Georges Seurat, Paul Signac und Mary Cassatt. Aus diesen Freundschaften und dem kulturellen Reichtum schöpfend, den der dreisprachige Künstler schon durch sein Aufwachsen auf zwei Kontinenten mitbekommt, entwickelt sich seine Einstellung zu Kunst und Gesellschaft. Der neuartige impressionistische Stil Pissarros gründet auf einem Streben nach Freiheit und Autonomie, das sich auch an seinem Interesse für anarchistische Schriften zeigt.
Camille Pissarro nimmt einen besonderen Platz in der französischen Kunstszene ein. Er ist treibende Kraft im Aufbau des Verbundes der Impressionisten, der frei und genossenschaftlich zur Ausstellung und dem Verkauf ihrer Werke dient. Pissarro schätzt die künstlerische Individualität und den hierarchiefreien Austausch mit seinen Kollegen, was ihn zu einem empfänglichen Freund macht, der die Potenziale seiner Zeitgenossen fördert. Der Künstler bemüht sich bei seiner akademieunabhängigen, künstlerischen Vision hauptsächlich um die Zusammenarbeit mit weiteren Gleichgesinnten. Vor allem auch diesen gegenseitigen Einfluss mit seinen Zeitgenossen will das Kunstmuseum Basel thematisieren, ebenso den weiteren Schaffensweg Pissarro, der ihn ab den 1880er Jahren zu einer neoimpressionistischen, pointillistischen Malweise führte.
Die Ausstellung „Camille Pissarro. Das Atelier der Moderne“ läuft bis zum 23. Januar 2022. Das Kunstmuseum Basel hat dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, mittwochs bis 20 geöffnet. Der Eintritt kostet regulär 16 Franken, ermäßigt 8 Franken, für jüngere Kinder ist er frei. Der Ausstellungskatalog kostet im Museum 59 Franken.
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