Fluxus-Stipendium für Daniela Ortiz  |  | Daniela Ortiz ist die Follow-Fluxus-Stipendiatin des Jahres 2022 | |
Die Stadt Wiesbaden hat gemeinsam mit dem Nassauischen Kunstverein die peruanische Künstlerin Daniela Ortiz mit dem Follow Fluxus-Stipendium ausgezeichnet. Neben einem Preisgeld von 10.000 Euro umfasst die Auszeichnung einen dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in Wiesbaden sowie eine Einzelausstellung im Nassauischen Kunstverein. Ausgewählt wurde Ortiz durch eine fünfköpfige Jury, die unter den 81 Nominierungen einstimmig für die Peruanerin votierte. Vor allem mit ihrer Fähigkeit, gewichtige politische Anliegen spielerisch und anmutig zu thematisieren, konnte Ortiz das Auswahlgremium überzeugen: „In einer fantasievollen Bildsprache, die nicht von einer eurozentristischen Ästhetik geprägt ist, arbeitet sie koloniale Machtverhältnisse auf und offenbart die dahinterliegenden, unsere Gesellschaft prägenden Strukturen“, so die Jury in ihrer Begründung. „Mit ihren Malereien, Collagen, Installationen und Performances zeigt sie eine ‚Kunst des Wirs‘ anstatt einer ‚Kunst des Ichs‘, die von einem starken Interesse an den Menschen zeugt – Menschen, die Daniela Ortiz umgekehrt zu bereichern und überraschen vermag.“
Die 1985 in Cusco in den Anden geborene Daniela Ortiz, lebt und arbeitet in Peru und Barcelona. Sie kreiert sowohl Gemälde, Collagen als auch Installationen und Performances, die sie häufig in Workshops entwickelt. Viele ihre Arbeiten behandeln antikoloniale Themen und Narrative. Ihre Werke wurden international in Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert, so im Van Abbemuseum in Eindhoven, im La Virreina Centre de la Imatge in Barcelona, auf der Göteborg International Biennial for Contemporary Art, im Kunstverein Wien und im Kölnischen Kunstverein. Für das Follow Fluxus-Stipendium wurde Daniela Ortiz von der Direktorin des Ludwig Forums für Internationale Kunst in Aachen, Eva Birkenstock, nominiert. Die Auszeichnung wird seit 2008 jährlich vergeben und verfolgt das Ziel, Künstler zu fördern, die in ihrem Werk die Ideen der Fluxus-Bewegung aufgreifen und weiterentwickeln. Zu den vergangenen Preisträgern zählen Künstler wie Jimmy Robert, Stefan Burger, Gerrit Frohne-Brinkmann, Jace Clayton, David Horvitz und zuletzt Jackie Karuti. |