Deutsche Börse Photography Prize für Deana Lawson  |  | Deana Lawson, Deana Lawson Self-Portrait, 2012 | |
Der Deutsche Börse Photography Foundation Prize geht heuer an Deana Lawson. Ausgezeichnet wird die Afroamerikanerin für ihre Einzelausstellung „Centropy“ in der Kunsthalle Basel, die im Sommer vor zwei Jahren lief. Lawson kann sich nun über ein Preisgeld von 30.000 Pfund freuen. In ihren sorgsam choreografierten Fotografien greift sie auf die Gattungen des Familienfotos und des Portraits zurück und untersucht die intergenerationalen Beziehungen innerhalb der Schwarzen Kultur. Die Jury hob besonders ihren „unglaublichen Erfindungsreichtum“ und die „Komplexität ihrer Herangehensweise bei der Bildgestaltung“ hervor, die zu einem „unverwechselbaren und provokativen Ansatz“ führe.
„Deana Lawsons Werk, das die ‚Black Experience‘ aufgreift und neu interpretiert, nutzt das Traditionelle und das Experimentelle gleichermaßen und knüpft eine ganz eigene Verbindung zwischen dem Alltäglichen und dem Mystischen. Ihre Motive befinden sich irgendwo zwischen dem ‚Hier und Jetzt‘ und der Vergangenheit, einer Person und einem Volk, dem Inszenierten und dem Lebensechten, und das auf eine Art und Weise, die nicht didaktisch oder problemorientiert wirkt, sondern wirklich radikal. Der Mut ihrer Vision und die kraftvolle Sensibilität, die sie ihren Protagonist*innen verleiht, sind eindeutig das Resultat einer behutsam differenzierten Zusammenarbeit mit ihren ‚Familienmitgliedern‘, was Lawson in die seltene Position versetzt, eher Partnerin oder Erzählerin zu sein als Autorin“, begründet Brett Rogers, Direktorin der Photographers’ Gallery in London und Vorsitzende der Jury, die diesjährige Wahl.
Deana Lawson wurde 1979 geboren und studierte bis 2004 an der Pennsylvania State University und der Rhode Island School of Design. Mittlerweile lehrt sie an der Princeton University. Unter anderem wurden ihre Werke in der Rhona Hoffman Gallery in Chicago sowie im New Yorker Guggenheim Museum ausgestellt. Vor zwei Jahren erhielt sie den renommierten Hugo Boss Prize.
Die Deutsche Börse Photography Foundation hat sich zum Ziel gesetzt, aktuelle Positionen der Fotografie zu stützen. So widmet sie sich dem Sammeln, Ausstellen und Fördern jüngster Werke. Seit 2005 verleiht sie den prestigeträchtigen Preis. Die Bilder der jüngsten Preisträgerin sind zusammen mit den Werken der drei Nominierten, Gilles Peress, Jo Ractliffe und Anastasia Samoylova, bis Mitte Juni in der Londoner Photographers’ Gallery zu sehen. Ab dem 30. Juni wandert die Ausstellung dann in die Unternehmenszentrale der Deutschen Börse nach Frankfurt am Main. |