Bonn kauft Dietmar Schneiders Archiv  |  | Dietmar Schneider, Bernard Schultze in der Wohnung von Dietmar Schneider, Köln 1972 | |
Die Stiftung Rheinisches Archiv für Künstlernachlässe in Bonn erwirbt das Archiv des Kunstvermittlers, Fotografen und Herausgebers Dietmar Schneider. Damit wechseln 120.000 Fotos und Fotonegative, 70 Aktenordner Korrespondenz, 70 Regalmeter zu Künstlerinnen und Künstlern aus Nordrhein-Westfalen und ein vollständigen Satz des Kunstjournals „Kölner Skizzen“ von 1973 bis 2009 ihren Besitzer. „Mit diesem Ankauf kommt zusammen, was zusammengehört“, sagte Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, die den Ankauf gemeinsam mit dem Kulturministerium in Düsseldorf unterstützt hat. Das Archiv in Bonn erforscht und konserviert das kulturelle Erbe des Rheinlands. Dazu passt Schneiders Vorlass, der ab den späten 1960er Jahren über das Wirken dieses Kulturkreises eine geordnete Dokumentation anlegte.
Der 1939 in Breslau geborene Dietmar Schneider fotografierte die Künstler seiner Zeit, von denen heute einige in Vergessenheit geraten sind. Zudem dokumentierte er mit der Kölner Kunstwelt das Zentrum europäischer Gegenwartskunst der 1970er Jahre, von dem auch internationale Künstler wie Christo, Jasper Johns und Keith Haring angezogen wurden. Aktiv gestaltete Dietmar Schneider die rheinische Kunstszene beispielsweise ab 1966 als Ausstellungsmacher und Initiator des Kunstpreises „Glockengasse“. Chronologisch geführte Arbeitshefte und alphabetisch sortierte Karteikarten sowie perfekt gelagerte Fotografien machen es heute leicht, sein Archiv für die Öffentlichkeit aufzuarbeiten und die Fotos auch für die ferne Zukunft haltbar zu machen. |