Landsberg-Preis: Alex Wissel in Düsseldorf  |  | in der Ausstellung „Landsberg-Preis 2021: Alex Wissel – das Zutrinken“ | |
Alex Wissel hat den zum dritten Mal vergebenen, mit 15.000 Euro dotierten Landsberg-Preis gewonnen. Nun kann der 1983 in Aschaffenburg geborene Künstler sein Tun in der Preisträgerschau im Düsseldorfer NRW-Forum präsentierten. Dazu hat sich Wissel mit der Tradition von Künstlerfesten im 19. und frühen 20. Jahrhundert beschäftigt und untersucht, inwiefern Künstlerinnen, Künstler und Kunstwerke zur Bildung nationaler Identität beigetragen haben. Für seine ortsspezifische Rauminstallation hat er Werke aus der Sammlung des Museums Kunst Palast mit eigenen Skulpturen und Bildern verbunden und auf diese Weise einen visuell erlebbaren kritischen Kommentar zu diesem Thema entwickelt. So treffen etwa Wissels Ready Made eines Speibeckens auf Carl Gehrts’ Figurenstudie eines betrunken Ritters zum „Gastmahl des Gero“ von 1879. Wissels Ausstellung sei ein kritischer Kommentar zu der Frage, inwiefern Feste bis heute eine Rolle für den gesellschaftlichen Zusammenhalt spielen, so Kurator Kay Heymer, Leiter Moderne Kunst am Museum Kunst Palast.
Alex Wissel, der sein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschüler von Rosemarie Trockel 2010 abschloss, arbeitet an der Schnittstelle zwischen Hochkunst und Populärkultur. Dabei nutzt Wissel für seine künstlerische Arbeit sämtliche verfügbaren Medien von der Zeichnung bis zur Installation. Zudem hat er mehrere Filme konzipiert und in den vergangenen Jahren unter anderem die „Oktoberbar“ und den „Single Club“ in Düsseldorf als eine alternative Form von Ausstellungsorten betrieben. Die Räume wurden von vielen seiner Künstlerfreund*innen für Performances, Konzerte und temporäre partizipative Ausstellungen genutzt.
Der Düsseldorfer Unternehmer Georg Landsberg hat den nach ihm benannten Preis 2020 initiiert und will mit ihm die Arbeit von Kunstschaffenden fördern, deren Abschluss an der Düsseldorfer Akademie mehr als zehn Jahre zurückliegt. So will Landsberg eine Künstlergeneration unterstützen, für die es zunehmend schwierig ist, in öffentliche Stipendien- und Förderprogramme aufgenommen zu werden. Bisher ging die Auszeichnung an Sabrina Fritsch und Monika Stricker.
Die Ausstellung „Landsberg-Preis 2021: Alex Wissel – das Zutrinken“ ist bis zum 17. Juli zu sehen. Das NRW-Forum hat dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie donnerstags bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
NRW-Forum Düsseldorf
Ehrenhof 2
D-40479 Düsseldorf
Telefon: +49 (0)211 – 566 42 749
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