Noura Dirani wird Lübecker Kunsthalle leiten  |  | Die neue Leiterin der Kunsthalle St. Annen: Noura Dirani | |
Noura Dirani übernimmt die Direktion der Kunsthalle St. Annen in Lübeck. Ab Oktober folgt die 39jährige Kunsthistorikerin auf Antje-Britt Mählmann, die als Leiterin des Museums Schloss Moyland an den Niederrhein gewechselt ist. Dirani soll die Kunsthalle als Begegnungsort mit zeitgenössischer Kunst stärken und den internationalen Ruf der Sammlung weiterhin ausbauen. „Mit Frau Dirani können wir den in den letzten Jahren eingeschlagenen Kurs in der Kunsthalle fortsetzen und ausbauen. Ich bin überzeugt, dass viele neue, frische und spannende Projekte auf uns warten, die sich auf der Höhe der Zeit bewegen“, freut sich Hans Wißkirchen, Leitender Direktor der Lübecker Museen. Mit ihrer reichen Geschichte sei die Hansestadt ein interessanter Knotenpunkt transkultureller Begegnungen und biete damit gerade der zeitgenössischen Kunst einen inspirierenden Ort, beschrieb Dirani ihre gute Ausgangslage.
Noura Dirani studierte Kunstgeschichte an den Universitäten in Heidelberg und Palermo und beendete 2010 ihr Studium mit der Magisterarbeit zur spätmittelalterlichen Stiftertätigkeit in Flandern und Italien. Danach arbeitete sie bis 2015 am Lehrstuhl für Globale Kunstgeschichte in Heidelberg als wissenschaftliche Mitarbeiterin an dem Forschungsprojekt „Images of Disasters“ und der Ausstellung „Mensch. Natur. Katastrophe. Von Atlantis bis heute“ an den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim. Weitere Erfahrungen sammelte Dirani dann bei ihrem wissenschaftlichen Volontariat an der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, wo sie unter anderem mit der Ausstellung „Andreas Gursky – nicht abstrakt“ betraut war.
Seit 2017 hat sie die Kreativleitung des Japanischen Palais an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden inne und ist dort Referentin für transkulturelle Methodik. Dem Museumsgänger dürfte sie vor allem als Kuratorin bekannt sein. So zeichnete sie für das „Museum of Untold Stories“, „Die Erfindung der Zukunft“ sowie „Inspiration Handwerk“ verantwortlich. Dieses Jahr arbeitete sie an der Schau „Eppur si mouve – und sie dreht sich doch! Die Villa Massimo zu Gast im Japanischen Palais“. Für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden konzipierte sie zudem partizipative Formate, die das Publikum aktiv in das museale Geschehen einbinden und sich speziell an die Stadtgesellschaft richten. |