Salomon-Preis für Susan Meiselas  |  | Susan Meiselas erhält den Dr. Erich Salomon-Preis 2022 | |
Susan Meiselas hat den Dr. Erich Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) gewonnen. Mit der Auszeichnung würdigt der Verein die herausragende Lebensleistung der amerikanischen Dokumentarfotografin. „Susan Meiselas hat seit den 1970er Jahren ihre ganz besondere Art der journalistischen Autorenfotografie entwickelt“, sagte Simone Klein, Mitglied im Vorstand der DGPh. „Mit persönlichem Engagement und großer Konstanz hat sie Schicksale und Geschichten in eindringlichen Bildern und Serien dokumentiert. Auch ihr Engagement im Zusammenhang der Magnum Foundation, einer Institution zur Förderung unabhängiger Dokumentarfotografie mit sozialem und humanistischem Content, ist ein Grund für diese Auszeichnung.“ International bekannt wurde Meiselas für ihre Berichterstattung über die Revolution in Nicaragua zwischen 1978 und 1982 sowie von Menschenrechtsfragen in Südamerika. Die Sichtbarmachung von Themen und Hintergründen zur Menschenwürde und kriegerischen Auseinandersetzungen, die nicht im Zentrum der Weltöffentlichkeit stehen, hat sich dir Fotografin zur Lebensaufgabe gemacht.
Susan Meiselas wurde 1948 in Baltimore geboren und studierte zunächst am Sarah Lawrence College, bevor sie ihren Master in Pädagogik an der Harvard University abschloss. Seit 1976 ist sie Mitglied der Agentur Magnum Photos, 1992 wurde sie zum MacArthur Fellow ernannt und seit 2007 ist sie Vorsitzende der Magnum Foundation. Seit den 1970er Jahren ist New York der Lebensmittelpunkt von Meiselas. Hier entstanden auch ihre ersten Arbeiten, etwa „Carol, Jojo and Lisa hanging out on Broom Street“, eine Aufnahme von fröhlich Kaugummi kauenden Mädchen im Armenviertel Little Italy. Mit Arbeiten wie „Youths practice throwing contact bombs in forest surrounding Monimbo, Nicaragua“ von 1978 oder „Road to Aguilares, El Salvador“ von 1983 sei Meiselas eine „unabhängige, mutige, engagierte Wegbereiterin“ der gegenwärtigen Dokumentarfotografie geworden.
Der Dr. Erich Salomon-Preis der DGPh wird seit 1971 als Auszeichnung einer vorbildlichen Anwendung der Fotografie in der Publizistik verliehen und dient zugleich dem Andenken an den großen Fotografen der Weimarer Republik, Erich Salomon, dem der moderne Bildjournalismus starke Anregungen verdankt. Unter den Preisträgern befinden sich Printmedien, Organisationen und Fernsehschaffende sowie Persönlichkeiten, die sich um die Fotografie in der Publizistik verdient gemacht oder im Bildjournalismus Herausragendes geleistet haben. Zu ihnen gehören unter anderem der „Stern“ (1971), Robert Frank (1985), Barbara Klemm (1989), Reporters sans Frontières (2002), Letizia Battaglia (2007), Josef Koudelka (2015), Chris Killip (2020) oder Hans-Jürgen Burkard (2021). Die Verleihung an Susan Meiselas findet Anfang September im Rahmen ihrer aktuellen Retrospektive bei C/O Berlin statt. |