Zum 85. Geburtstag: Georg Baselitz im Museum Würth  |  | Georg Baselitz, A domestic scene I, 1999 | |
Das Museum Würth in Künzelsau würdigt ab Sonntag Georg Baselitz anlässlich dessen 85. Geburtstag mit einer Werkschau. Von dem am 23. Januar 1938 im sächsischen Deutschbaselitz geborenen Künstler, der zu den bedeutendsten deutschen Malern, Grafikern und Bildhauern der Gegenwart zählt, stellt das Museum rund fünfzig Arbeiten vor und konzentriert sich dabei auf 18 monumentale Linolschnitte aus den Jahren 1977 bis 1979, die Baselitz in den 1990er Jahren ursprünglich für sich abziehen ließ. In der Ausstellung treten sie in einen Dialog mit Skulpturen, Gemälden und weiteren Grafiken aus der Sammlung Würth, die insgesamt 91 Werke Baselitz’ ihr Eigen nennt.
Seit Mitte der 1960er Jahre beschäftigt sich Georg Baselitz mit unterschiedlichen Drucktechniken, wie Radierung, Holz- und Linolschnitt oder Holzstich, und experimentiert mit ihren Möglichkeiten. „Das Graben mit dem Holzbeitel im splitternden Holz, das erregte, aggressive Ausheben und Herausfetzen der nichtdruckenden Teile gleichen bei ihm fast einer beschwörenden, rituellen Handlung“, so die Mitteilung des Museum, und münden in seine rohe neoexpressive Bildsprache. Auf seinem schwarzweißen Linolschnitt von 1979/95 hat Baselitz einen „Adler“ typisch für ihn auf den Kopf gestellt und lässt den Vogel beinahe in einem zackigen Liniengewirr untergehen. In seinen schwarzgelben Kaltnadel- und Aquatintadrucken „Geteilter Held“ und „Die Ährenleserin“ greift er sogar noch weiter zurück und zitiert 2006 in seiner „Remix-Serie“ zerstückelte und wieder zusammengesetzte Motive, die er schon in den 1960er Jahren entwickelt hat.
Die Ausstellung „Georg Baselitz zum 85. Geburtstag“ läuft vom 15. Januar bis zum 16. Juli. Das Museum Würth 2 hat bis Ende März täglich 11 bis 18 Uhr, danach von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt frei.
Museum Würth 2
Am Forumsplatz 1
D-74653 Künzelsau-Gaisbach
Telefon: +49 (0)7940 – 15 22 30 |