Neuer Hagemeister für das Potsdam Museum  |  | Karl Hagemeister, Verschneiter Birkenwald an einem Bachlauf, 1891/93 | |
Der „Verschneite Birkenwald an einem Bachlauf“ von Karl Hagemeister ziert nun die Hallen des Potsdam Museums. Wie die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle mitteilte, konnte das rund 130 Jahre alte Gemälde letzten Sommer für 138.600 Euro angekauft werden, wobei jeweils 46.200 Euro vom Kulturministerium des Landes Brandenburg, der Kulturstiftung der Länder und der Ernst von Siemens Kunststiftung übernommen worden waren. Der aus Werder an der Havel stammende Maler gelte als einer der wichtigsten Wegbereiter der modernen Landschaftsmalerei in Deutschland und habe als einer der ersten Künstler das Motiv der märkischen Landschaft aufgegriffen, begründete das Museum den Ankauf.
Das gut zwei Meter hohe und 1,15 Meter breite Ölbild zeigt in einem engen Bildausschnitt winterliches Unterholz an einem Bachlauf in einem Birkenhain. Das Anfang der 1890er Jahre entstandene und rot signierte Werk besticht mit seiner unprätentiösen Naturdarstellung. Ein Privatsammler, der das Bild 2012 beim Berliner Versteigerer Leo Spik für netto 40.000 Euro erworben hatte, brachte es nach Ausstellungen im Potsdam Museum und im Schweinfurter Museum Georg Schäfer vor einem halben Jahr bei Ketterer in München zur Auktion. Die dortigen Experten veranschlagten 50.000 bis 70.000 Euro für die Landschaft. Bei 105.000 Euro fiel dann der Hammer. Nun umfasst der Bestand des Potsdam Museums 18 Gemälde, fünf großformatige Pastelle und 76 Zeichnungen des Gründungsmitglieds der progressiven Künstlervereinigung der „Berliner Secession“. Hagemeister, der zeitlebens seiner Heimat um die Havel treu geblieben war, gilt als einer der frühesten Vertreter des Impressionismus in Deutschland. |