Priska Pasquer eröffnet Dependance in Paris  |  | Die neu eröffnete Galerie von Priska Pasquer in Paris | |
Das historische Viertel Marais hinter dem Picasso Museum ist um eine Galerie reicher. Die Kölner Galeristin Priska Pasquer hat am Wochenende in der rue des Coutures Saint-Gervais eine Zweigstelle eröffnet. Dank ihres großen Netzwerkes und einiger Projekte in der französischen Hauptstadt trifft sie dort bereits auf Freunde, die ihr seit ihren Schauen über Rinko Kawauchi, Heinz Hajek-Halke im Centre Georges Pompidou sowie die Präsentation über japanischer Künstler in der Fondation Cartier-Bresson bekannt sein dürften. Als Auftakt widmet Pasquer ihre neuen Räume Jane Benson und Genaro Strobel, die dort in einen Dialog treten. So bleibt sich die Galeristin treu, indem sie den Fokus auf Künstler legt, die sich national wie international mit den Veränderungen unseres Zeitalters auseinandersetzen.
Während Jane Benson für ihre Eingriffe in vorgefundene Objekte bekannt ist, um deren Bedeutungsspektrum durch neue Kontextualisierungen zu erweitern, stellt Genaro Strobel unser Verständnis des Realen mittels seiner Holzgravuren auf eine neue Ebene. Die Arbeiten des in Berlin lebenden Künstlers sind monumental und reich an Details. Erst ein differenzierender Blick legt verschiedene Schichten offen. Während das Auge dabei die markanten Linien der Holzstruktur, die charakteristisch für seine Arbeiten sind, abwandert, wird die eigentliche Intention erst klar. Aus dem traditionellen Medium des Holzschnitts hat Strobel mit Hilfe der Lasertechnik eine eigene Handschrift entwickelt, die eine Fotografie zum Ausgangspunkt hat. Die natürliche Maserung erweitert dabei künstlich erdachte Formen.
Die Arbeit von Jane Benson sind in den Bereichen Skulptur, Sound, digitale Medien und Druckgrafik angesiedelt. Sie dekonstruiert Pflanzen und Bücher und setzt in einem investigativen Vorgehen die Dinge wieder zusammen, wobei aus vermeintlicher Zerstörung wieder Regeneration wird und illusorische Natur entsteht. Ihre Schöpfungen zeigen die Silhouetten und erinnern an viktorianische Scherenschnitte, die dem Wunsch einer naturgetreuen Abbildung nachkommen. Anders als bei der Fotografie werden bei einem Fotogramm keine Apparate verwendet: Man belichtet lichtempfindliches Papier direkt, wodurch sich die unbedeckten Flächen dunkel verfärben. Damit verstärken Bensons Arbeiten das Spiel der Maskerade einmal mehr und zeigen, dass die Wahrnehmbarkeit des Realen mit einer Vielzahl von simulierten Gesten einhergeht.
Die Ausstellung „Everyday to come. Jane Benson – Genaro Strobel“ läuft bis Ende Februar. Ab dem 19. Januar bleit die Galerie für eine Woche geschlossen. Regulär hat sie dienstags bis samstags von 11 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.
Priska Paquer Paris
6 rue des Coutures Saint-Gervais
FR-75003 Paris
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